Vor zwei Jahren war Sebastian Vettel der Mann des Türkei-Freitags. Eine Bestzeit im BMW Sauber stand für ihn zu Buche. Ein Blick in die Zeitenliste seines zweiten Türkei GP als Stammfahrer zeigt: Vettel fand sich in beiden Freitagstrainings am Ende des Feldes wieder. Er selbst war dennoch zufrieden. "Es war ganz gut", sagte er. Freitags sei es schwierig zu sehen, wie schnell man tatsächlich ist. "Wichtiger ist das eigene Gefühl und das hat am Ende des Trainings gestimmt."

Noch nicht gestimmt haben die Streckenbedingungen, weswegen die Piloten in beiden Sessions lange nur zuschauten. "Die Strecke ist noch sehr schmutzig und rutschig", erklärte Vettel. "Sie hat sehr wenig Grip und deshalb ist es schwierig für die Reifen." Dennoch erwartet er keine Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bringen. "Für den Süden ist es sehr frostig, aber wenn mehr Grip da ist, wird es auch für die Reifen besser."

Die verschobene Einführung des neuen Autos ist für Vettel kein Thema mehr. "Wir haben zwei Autos in der Garage stehen und damit müssen wir fahren", sagte er. "Die Wahl ist entweder: wir fahren oder wir bleiben stehen. Eigentlich eine ganz einfache Entscheidung." Selbstverständlich freut er sich schon auf das Debüt des neuen STR3. Dann kann er die Vergangenheit mit dem Interimsauto genauso abhaken wie die Kollision mit Adrian Sutil in Barcelona. "Ich war niemals sauer auf ihn. Ich habe nur gesagt, was ich gedacht habe. Damit ist das Thema für mich beendet." Sutil schoss am Donnerstag noch mal in Richtung seines Landsmannes. Dieser habe ebenfalls schon ähnliche Aktionen gerissen und solle still sein. Vettel lässt das kalt: "Das ist mir ... egal."