Vor dem Türkei GP spricht vieles für Ferrari. Das weiß auch Kimi Räikkönen. "Unser Auto war hier in der Vergangenheit sehr gut", gesteht er. Also sollte es auch diesmal gut sein. "Aber man weiß eben nie", gibt er auf seine unnachahmliche Art und Weise zu bedenken. "Viele Leute erwarten uns hier stark, aber es wird wichtig, bei den Rennen, wo wir letztes Jahr nicht gut waren, auch vorne dabei zu sein." Aber bis man in Monaco und Montreal gefahren ist, sei das schwierig zu beurteilen. "Dort könnte es schwieriger werden. Es ist schwierig, Vorhersagen zu treffen."

Trotzdem: "Ich erwarte, hier gute Siegchancen zu haben." Während Räikkönen sein Team in einer guten Verfassung für den nächsten Sieg sieht, rückte das Feld in Barcelona enger zusammen. Der Finne macht dafür zwei Dinge verantwortlich: die Streckencharakteristik und die vielen Safety Car-Phasen im Rennen. "Wir haben hart gepusht, aber wir hätten noch schneller fahren können. In einem normalen Rennen wäre es ein ziemlich einfacher Sieg gewesen."

In der Türkei könnten die Reifen ein Problem werden. Denn die niedrigeren Temperaturen könnten zu Aufwärmproblemen führen. "Die Reifen sind nicht mehr so gut wie vor drei Jahren während des Reifenkriegs", gesteht Räikkönen. "Es ist kritischer geworden, den Druck richtig zu wählen." Gerade für eine schnelle Runde im Qualifying. "Manchmal macht man genau das gleiche und es fühlt sich trotzdem wie ein anderer Reifen an." Das mache es schwierig, auf der Outlap alles richtig hinzubekommen. "Durch den Verkehr kann das manchmal viel Zeit kosten."

Räikkönen kommt als WM-Spitzenreiter in die Türkei. "Es ist immer besser zu führen, als aufholen zu müssen", so der Finne. "So hat man ein Auffangnetz, wenn man einmal ausfallen sollte. Dann ist es kein so großes Desaster." An einen Ausfall denkt Räikkönen aber nicht. "Vielleicht sind BMW Sauber und McLaren hier näher dran. Für uns wäre es am besten, wenn sie sich gegenseitig Punkte wegnehmen würden." Natürlich nur so lange Ferrari auch vor beiden liegt. Dennoch glaubt Räikkönen, dass beide Verfolger Ferrari herausfordern können.

Wer der beste Verfolger ist, interessiert ihn sowieso nicht. "Ich möchte jedes Rennen gewinnen, das ist leider nicht immer möglich. Deshalb werde ich an einem schwierigen Wochenende versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen und keine dummen Dinge zu machen." Das sei der bessere Weg. "Aber wir hoffen natürlich, dass wir an jedem Wochenende gewinnen können."