Die Tage danach sind für Takuma Sato, Anthony Davidson und die Mitarbeiter von Super Aguri die schwierigsten. Am Dienstag gab Teamchef Aguri Suzuki schweren Herzens den Ausstieg seines Rennstalls aus der Formel 1 bekannt. Die Verhandlungen mit potenziellen Investoren und Honda waren gescheitert. "Ich wusste, dass die Situation schwierig war, aber ich habe immer gehofft, dass wir eine Lösung finden würden", sagt Takuma Sato.

Der Japaner war vor zweieinhalb Jahren ein elementarer Bestandteil auf dem Weg zur Gründung des Teams. Denn nachdem ihn Honda im Werksteam ersetzte, bot Super Aguri dem Automobilhersteller eine Chance, den Nationalhelden in der Formel 1 zu behalten. "Super Aguri war schon immer ein kleines Team, aber mit großen Herzen und einem wahnsinnigen Teamgeist", sagt Sato, der noch am Montag an den Sportsgeist von Honda appelliert hatte - vergeblich.

"Alle haben Unglaubliches geleistet, das Team in nur vier Monaten an den Start zu bringen und im letzten Jahr vier Punkte zu holen", erinnert Sato an die Errungenschaften des Teams. "Sie sind eine Gruppe echter Profis, die beinahe das Unmöglich schaffen können." Aber eben nur beinahe. "Es ist unglaublich, wenn man bedenkt, dass wir vor einem Jahr unseren ersten WM-Punkt geholt haben. Nach all den Emotionen nur ein Jahr danach so eine Enttäuscht zu erleben, ist hart."

Für Anthony Davidson kam das Ende nicht überraschend. "Es war kein Schock, denn wir kannten die Situation, aber natürlich bin ich zutiefst enttäuscht." Wie es weitergeht, steht noch in den Sternen. Das Team soll als Ganzes verkauft werden - an Käufer die in die F1 oder einen anderen Motorsport einsteigen möchten. Die Fahrer planen beide in der F1 zu bleiben.

"Ich weiß noch nicht, was als nächstes kommen wird, aber ich werde mir meine Optionen ansehen", sagt Sato. "Ich habe jedoch keine Absicht, die Formel 1 zu verlassen." Stattdessen ist Sato davon überzeugt, dass er zuletzt seine beste Leistung gezeigt hat. Auch Davidson glaubt, dass er nach Jahren als Testfahrer seine Fähigkeiten als Einsatzfahrer unter Beweis stellen konnte. "Natürlich ist es eine schwierige Zeit des Jahres, um eine Alternative zu finden, aber ich bin froh, dass ich die Chance genutzt habe, in diesem Jahr in der F1 zu fahren." Im Winter hatte Davidson bereits Alternativpläne dafür ausgearbeitet, dass Super Aguri gar nicht hätte starten können. Aber auch er gibt seinen F1-Traum noch nicht auf: "Ich habe noch eine offene Rechnung mit der Formel 1." Das gilt wohl für alle bei Super Aguri.