Wenn es in der Türkei am kommenden Wochenende ans Rennen geht, dann wird David Coulthard besondere Ausschau nach drei Fahrern halten. Denn in Barcelona haben sich Timo Glock, Adrian Sutil und Giancarlo Fisichella den Ärger des Schotten zugezogen. Erstes Ziel des Schotten beim Luftmachen des ebensolchen war in seiner Kolumne auf ITV Glock, dessen Heck Coulthard in der 53. Runde in Barcelona angefahren hatte.

Coulthard nannte es den Fehler Glocks, da der Deutsche gerade aus der Box gekommen war und in Kurve fünf die falsche Linie erwischt hatte. "Ich denke, er sagte: 'Die Tür war offen und ging dann zu.' Naja, das nennt sich Rennlinie und das haben die ersten Rennfahrer vor vielen, vielen Jahren erfunden", ätzte der Red Bull-Pilot. "Eine Rennlinie beschreibt immer einen weiten Bogen vom Kurveneingang und schneidet zum Scheitelpunkt, damit man den größten Radius hat und dadurch so viel Geschwindigkeit wie möglich mitnehmen kann. Vielleicht haben sie in Deutschland oder der GP2 aber eine andere Philosophie", monierte Coulthard.

Da er sich dabei einen schleichenden Plattfuß am linken Hinterrad eingehandelt hatte und das Team den erst bemerkte, als er gerade an der Boxeneinfahrt vorbei war, verlor er viel Zeit. Doch Coulthard musste sich noch über weitere Zwischenfälle ärgern. Der erste war jener mit Adrian Sutil in Runde eins. Vor dem Rennen hatte Coulthard schon mit dem Deutschen gesprochen, da sie sich in Bahrain bereits getroffen hatten und er hatte gemeint, dass sich das nicht wiederholen sollte, weil sie wieder nahe beieinander starteten. "Er sagte: 'OK, ich verstehe, danke.'", erinnerte sich Coulthard.

In Kurve eins wich man sich dann auch aus, doch in Kurve vier kam Sutil aufs Gras und auf dem Weg zurück kam es doch zum Kontakt. "Als ich ihn am Abend in der Amber Lounge gesehen habe, hat er sich entschuldigt und zugegeben, dass er die Kontrolle verloren hatte. Wieder einmal, war ich zur falschen Zeit am falschen Ort", meinte er. Noch etwas mehr Ärger hatte dem Schotten aber Giancarlo Fisichella bereitet, der in der ersten Runde Kurve zwei abgeschnitten hatte, ihn damit überholte, aber nicht bestraft wurde.

"Die Stewards haben das im Fernsehen nicht gesehen, also kam er damit davon", war Coulthard sauer. Nach dem Rennen sprach er deswegen mit Charlie Whiting, dass bei der asphaltierten Auslaufzone vielleicht Temposchwellen oder Ähnliches aufgebaut werden sollten, damit man nicht andere überholen kann, nur weil man die Kurve versäumt. "Es zeigt auch die Schwäche im System, dass die Stewards sich nur auf die Fernsehbilder verlassen, wenn sie ihre Entscheidungen treffen - sie haben keine andere Möglichkeit, um zu sehen, was passiert ist. Solange sie im Bild kein Vergehen sehen, tun sie nichts", erklärte Coulthard.