Wie oft Rubens Barrichello denn nun wirklich in ein Formel 1-Rennen gestartet ist, bleibt zwar nach wie vor relativ verworren, doch nach offiziellen Angaben wird er am kommenden Wochenende in der Türkei mit seinem 257. Grand Prix Start den Rekord von Riccardo Patrese überbieten. Der Italiener selbst zeigte sich etwas traurig, dass er diese Bestmarke verliert. "Es war schön, den Rekord zu halten, aber Rekorde sind da, um gebrochen zu werden - das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass ich Rubens dazu gratuliere", meinte er gegenüber Autosport.

Für Patrese ist die lange Zeit, die Barrichello in der Formel 1 überlebt hat, ein Zeichen dafür, dass er sich gut geschlagen hat. "Und alles, was du getan hast, wurde auch von den Leuten akzeptiert, die mit dir gearbeitet haben", erklärte er. Für Barrichello selbst ist das erreichen des Rekords eine große Sache, wie er selbst erklärte und er plant auch in der Türkei ein paar Feierlichkeiten mit Familie und Freunden abzuhalten.

"Ich hatte eine lange Karriere in der Formel 1 und ich habe so viele schöne Erinnerungen, aber ich fühle mich heute nicht anders als zu Beginn der Reise 1993. Mein erstes Rennen, in Kyalami, scheint als ob es gestern gewesen wäre. Ich muss meiner Familie und meinen Freunden für ihre standhafte Unterstützung über die Jahre danken. Ich hatte genug Glück, meine Laufbahn in der Formel 1 jung zu beginnen und ich liebe den Rennsport noch so wie immer. Ich liebe die Formel 1 immer noch", sagte Barrichello, der aber ankündigte, dass das nächste Rennen nach wie vor das wichtigste sei.

Es gab für Barrichello aber auch nicht immer lustige Zeiten und bei einem Rückblick auf seine Laufbahn im brasilianischen Fernsehsender TV Globo stellte er den Grand Prix in Indianapolis von 2005 besonders heraus. Denn obwohl nur fünf Autos unterwegs waren und Michael Schumacher in diesem Jahr eigentlich nicht um den Titel fuhr, soll ihm das Team damals gesagt haben, dass er langsamer werden und den Deutschen vorbeilassen soll. "In diesem Moment wusste ich, dass es an der Zeit war, [von Ferrari] zu gehen. Das Rennen in den Vereinigten Staaten war da entscheidend", meinte der Brasilianer.

Besonders frustriert hat ihn dabei, dass bei seiner Unterschrift bei Ferrari nichts darauf hindeutete, dass die Fahrer unterschiedlich behandelt würden. Dass dem nicht so war, wurde einige Male deutlich, besonders in Österreich 2002, als Barrichello kurz vor dem Ziel den Sieg an Schumacher übergeben musste und es danach bei der Siegerehrung zahlreiche Buh-Rufe von den Tribünen gab. "Innen drin war ich deswegen oft verärgert, da jeder behauptet hat, dass es keine Unterschiede zwischen uns gebe, aber es war ein ungleicher Kampf."