Wie gut, dass es die GP2 gibt, denn deswegen kann Timo Glock mit positiven Erinnerungen nach Istanbul reisen. Erinnerungen, die er so ähnlich wohl auch gerne 2008 wiederholen würde. "Ich erinnere mich an einen sehr engen Kampf mit Lewis Hamilton 2006 und dann habe ich im Vorjahr das Sprintrennen gewonnen - ich denke, ich war in der Türkei nie außerhalb der Top Vier, also habe ich eine gute Bilanz zu verteidigen", meint er. Deswegen fährt Glock gerne in die Türkei und tut das auch, weil ihm der Istanbul Park sehr gut gefällt. "Die Strecke ist so modern, die Einrichtungen sind toll und für einen Fahrer ist es ein aufregender Kurs", sagt der Toyota-Pilot.

Als größte Herausforderung sieht er, wie viele Andere, Kurve acht, die nach seiner Meinung schwierig und unterhaltsam ist. "Unser Auto hat bislang die ganze Saison stark ausgesehen und wir haben für dieses Wochenende weitere Entwicklungen, was zeigt, wie hart jeder arbeitet. Spanien waren ein hartes Wochenende für mich, also hoffe ich, dass wir in der Türkei ein bisschen mehr Glück haben und ich um meine ersten Punkte mit Toyota kämpfen kann", erklärt Glock.

Auch Jarno Trulli hat in der Türkei schon viele schöne Sachen erlebt und nach seinem guten Rennen in Spanien ist er doppelt zuversichtlich. "Wir haben aber auch gesehen, dass wir das Maximum bringen müssen, wenn wir in die Top Sechs wollen. Der Kampf ist so eng, dass kleine Fehler einen großen Unterschied beim Endergebnis machen, also müssen wir weiter pushen", betont der Italiener. Die Strecke findet er zwar gut ausgestattet, aber zu seinen persönlichen Favoriten zählt sie nicht. "Sie hat nicht das schwierigste Layout, auch wenn es ein, zwei schwere Kurven gibt; Kurve acht ist die schwerste, denn sie ist sehr schnell und es sind drei Kurven in einer", sagt Trulli. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse rechnet er aber wieder mit den Top Ten im Qualifying und mit Punkten.

Mit Durchschnitt rechnet Pascal Vasselon. Das allerdings nicht von seinem Team, sondern von der Strecke. Bei Bremsen, Abtrieb und den anderen Parametern ist der Kurs im Istanbul Park nach seiner Meinung durchschnittlich. "Der Spezialfaktor, den man in der Türkei hat, ist Kurve acht, die lange Linkskurve. Das ist die Schlüsselkurve und die schwierigste der ganzen Saison, was bedeutet, dass sie viele Auswirkungen auf die Balance des Autos und den Reifenverbrauch hat", berichtet Vasselon und meint, dass sich eigentlich die ganze Strecke nur um diese Kurve dreht.

Denn das Paket muss so abgestimmt werden, damit es mit Kurve acht umgehen kann, was sich danach auf die Reifenwahl auswirkt. "Wir fahren aber optimistisch in die Türkei, denn wir haben in den ersten vier Rennen gesehen, dass unser Auto stark ist und wir die Top Sechs angreifen können. Es war schade, dass eine Verwechslung in Spanien Jarno den sechsten Platz gekostet hat, es war aber ermutigend, wieder in der Position zu kämpfen", erklärt er. Trulli hatte in Barcelona das Pech gehabt, dass die Box sein Auto mit dem von Glock verwechselt hatte. Glock war mit Coulthard kollidiert und aufgrund der Verwechslung wurde Trulli hereingerufen, obwohl er eigentlich weiterfahren hätte können. Kollision oder Verwechslung soll diesmal nicht passieren, sondern Vasselon will beide Autos in den Punkten.