Wenn man als Renn-Team jedes Jahr neu gegründet wird, gibt es recht häufig neue Rekorde zu feiern. So gelten für Force India in diesem Jahr beispielsweise die Spyker-Ergebnisse des Vorjahres nicht, weswegen Giancarlo Fisichellas zehnter Platz in Barcelona auch als bestes Ergebnis der - vier Rennen alten - Teamgeschichte gefeiert wurde. Und zwischenzeitlich rechnete man sogar mit noch mehr, denn auch Platz acht sah man durchaus in Reichweite.

Fisichella selbst wollte das Ergebnis aber doch ein wenig realistischer betrachten. "Nicht so schlecht. Der zehnte Platz ist das beste Saisonergebnis. Ich weiß, einige Autos hatten Unfälle, aber ich gab mein Bestes", sagte er. Am besten lief sein Auto nach der ersten Safety Car Phase, wohingegen er im letzten Stint auf den harten Reifen nur wenig Grip hatte. "Ich habe gepusht, aber beim Grip war ich am Limit. Ich habe den Kampf mit Heidfeld genossen - er war schneller als ich, aber ich konnte ihn einige Runden hinter mir halten", erzählte er zufrieden.

Weniger zufrieden war Adrian Sutil, der sich schon in Kurve vier aus dem Rennen drehte. "Es war ein enttäuschender Tag", sagte der Deutsche dann auch. Der Dreher kam, weil er ein Auto überholen wollte, zu nah dran war und die Kurve einfach nicht schaffte. "Ich knallte in ein Auto [Sebastian Vettel] und mein Rennen war dann vorbei. Ein enttäuschendes Ende des Wochenendes."

Aufgrund der Ereignisse sprach Mike Gascoyne von einem guten und schlechten Tag. Den guten Tag bezog er auf Fisichella, der mit der Gruppe vor sich mitfahren konnte. Das Safety Car machte aber Probleme, da es ein paar Sekunden vor dem Zeitpunkt herauskam, als der Italiener an die Box sollte. "Giancarlo hat das Benzin aber gut konserviert, damit wir es geschafft haben, bis die Boxengasse wieder aufging. Wir gaben ihm wenig Benzin, damit er die Autos an der Box überholen konnte, was perfekt funktionierte. Leider hing er dann aber hinter Sato, weswegen wir das leichte Auto nicht nutzen konnten, um einen Polster aufzubauen und wir verloren ein paar Plätze", sagte er und trauerte einem achten Platz nach, der seiner Meinung nach drin gewesen wäre. Die Pace stimmte Gascoyne aber fröhlich, nur das Qualifying will er nun noch verbessern.

Überaus zufrieden mit dem Ergebnis war Vijay Mallya. "Ein Top Ten Ergebnis im vierten Rennen ist schon eine Leistung, vor allem wenn man bedenkt, wo dieses Team am Ende der vorigen Saison war", meinte der Teambesitzer. Fisichella schrieb Mallya Starqualitäten zu, da er das Rennen so gut gefahren hatte, keinen Fehler machte und zwischendurch kurz in den Punkten lag. "Dass wir das Auto hinter uns gehalten haben, das in der Konstrukteurs-WM führt, hat mir auch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert." Sutils Pech konnte Mallya nur bedauern. "Er wollte nach vorne, aber leider hat das nicht funktioniert. Wenn man hinten startet, muss man aber Risiken nehmen", betonte er und schloss sich Mike Gascoynes Wunsch nach Verbesserungen im Qualifying an.