Während die Zukunft von Super Aguri immer noch am seidenen Faden hängt, versucht Anthony Davidson, das Rennwochenende in Barcelona irgendwie normal hinter sich zu bringen. Dabei muss er aber zugeben, dass ihm das aufgrund der Situation nicht besonders leicht fällt. "Am Freitag war es wirklich schwer, die Motivation zu finden. Einfach da hinauszugehen und einen professionellen Job zu machen, war schwer. Ich denke, ich kann sicher sagen, dass dies das härteste Wochenende meines Lebens war, im Rennsport. Absolut", sagte der Brite.

Denn ihm geht ständig durch den Kopf, dass es vielleicht das letzte Formel 1-Rennen sein könnte. Das macht die Konzentration auf die Arbeit nicht gerade leichter. "Es wäre aber passend, wenn das der letzte Ort wäre, an dem ich das Lenkrad eines Formel 1-Autos drehe, denn ich bin hier so viele Runden gefahren. Das geht einem natürlich nahe und wenn die Zukunft unsicher ist, wie bei jedem Job, bei allem im Leben, dann trifft dich das irgendwann", verriet Davidson.

Doch es gab in all dem auch Lichtblicke. So beschrieb er es als unglaublich, dass er im Qualifying bis auf eine Zehntel an Adrian Sutil herankommen konnte und das trotz mangelnder Vorbereitung. "Das Qualifying war wirklich gut. Diese Runde aus dem Auto zu holen und so nahe an Sutil zu sein, war echt unglaublich. Es ist toll. Ihr Jungs kennt nur die halbe Geschichte dieses Autos - es wurde zusammengehackt, es hat Löcher zur Kühlung, wo keine sein sollten... was auch immer ihr wollt, es wurde mit dem Auto gemacht. Es ist echt eine Herausforderung, zu fahren", meinte er.

Was ihm weniger Freude machte, war die Kritik der Konkurrenz, die monierte, dass die Super Aguri sie trotz blauen Flaggen aufhalten. Davidson konnte dafür einen einfachen Grund nennen: "Man kann kaum etwas sehen, weil das Auto so wackelt. Und man ist voll darauf konzentriert, das verdammte Ding auf der Strecke zu halten. Das Letzte, was man tun kann, ist sich von Leuten ablenken zu lassen, die einen überrunden wollen. Die können nach meiner Meinung den Mund halten, denn ich würde gerne einmal das Auto mit ihnen tauschen", gab er sich kämpferisch. Er wolle aber nicht zu aggressiv deswegen werden. "Könnt ihr euch vorstellen, dass es Fahrer gab, die dafür gezahlt haben, diese Autos zu fahren? Dann würde es Chaos geben. Ich denke also, ich und Taku machen da schon gute Arbeit, vielen Dank."