Viel hatte bei Nico Rosberg im Qualifying von Barcelona nicht zusammengepasst. Startplatz 15, der am Ende dann zu Buche stand, war für den Deutschen auch eine Enttäuschung. Beginn der Misere war schon der Freitag. "Es hat schon schlecht angefangen. Wir haben ein Teil am Auto probiert, das überhaupt nicht funktioniert hat. Dadurch war das erste freie Training kaputt", erzählte der Williams-Pilot. Und von da weg, war er mit seinen Ingenieuren ständig damit beschäftigt, dem Setup hinterher zu laufen.

Doch die Balance ließ sich einfach nicht finden. "Wir haben noch ein paar Dinge versucht, aber ich habe mich einfach nicht wohl gefühlt. Ich hatte in den schnellen Kurven Untersteuern und in den langsamen Übersteuern und einfach kein Vertrauen. So ist das halt, wenn man sich im Auto nicht wohl fühlt", meinte Rosberg. Was ihn dabei besonders irritierte, war die Tatsache, dass er seinen Frontflügel um acht Löcher steiler gestellt hatte als Kazuki Nakajima, was dem halben Stellweg des Flügels entspricht, das Untersteuern aber trotzdem nicht besser wurde. "Normal hat man ein halbes Loch oder maximal ein Loch mehr", klagte er und stellte fest, dass es eines der Wochenenden sei, an dem man einfach nicht wisse, woran es liegt.

Immerhin konnte er sich damit trösten, dass Barcelona keine Williams-Strecke ist und er sich bereits auf die nächsten Rennen freut. Denn Istanbul hatte er als das stärkste Rennen seines Teams im Vorjahr in Erinnerung - zumindest was den Abstand zur Spitze im Qualifying betraf. "Und in Monaco werden wir sicher auch sehr gut sein", sagte er. Das gute Qualifying-Ergebnis von Renault wollte Rosberg nicht überbewerten. "Die waren zweieinhalb Zehntel vor Kazuki und ich bin normalerweise schneller als er. Deswegen sehe ich da keine großen Probleme", betonte Rosberg und war sich sicher, dass Fernando Alonso sehr leicht war, da er sonst nicht so weit vorne stünde.

Allerdings musste er dazu anmerken, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass man auch recht weit vorne ankommen kann, wenn man schon so weit vorne startet. "Fünfter oder Sechster geht sich schon aus, also kann er vielleicht Nick schlagen", sagte Rosberg, hielt es aber ausgeschlossen, dass Alonso vor den McLaren bleibt. Rosberg selbst rechnete damit, dass er mit einem Stopp ins Rennen gehen wird und hoffte dann auf ein wenig Glück in der ersten Runde. "Dann ist was möglich, aber eigentlich eher weniger."

Dass es Kazuki Nakajima im Vergleich an diesem Wochenende etwas besser geht, ärgert Rosberg natürlich, da man immer schneller sein will als der Teamkollege. Doch auch in diesem Bereich hat der Deutsche dazugelernt. "Ich lerne es immer mehr, auf meine Leistung zu schauen. Ich weiß, dass ich heute nicht das Gefühl hatte und dann muss ich eben einsehen, dass das Auto heute nicht da war, wo ich es haben wollte. Dann kann ich das auch akzeptieren." Das Problem war aber ohnehin etwas Anderes als der Teamkollege. "Ich hatte einfach kein Vertrauen."