Ein wenig rauf und runter sei es sehr wohl in den ersten Rennen für ihn gegangen, musste Lewis Hamilton am Donnerstag in Barcelona zugeben. Allerdings sei das nichts, was man in einer normalen Saison nicht sehe, fügte er dazu noch an. "Alle pushen hart, Ferrari, BMW und wir auch. Es ist in der WM noch ein langer Weg. Ich fühle mich gut und freue mich auf die nächsten Rennen", sagte der Brite.

Mehr Druck will er aber nicht spüren - außer vielleicht einen etwas anderen als im Vorjahr. Doch zusätzlichen Druck merkt er eben nicht, sondern er merkt nur den Druck, den er sich selbst macht, weil er für sich und das Team gut sein will. "Der Druck von außen ist immer da, aber das war voriges Jahr auch so. Voriges Jahr haben die Leute vielleicht nichts von mir erwartet und jetzt schon, aber das stört mich nicht. Ich will mich nur auf den Job konzentrieren und dazu bin ich hier", erklärte Hamilton.

Der Job ist in diesem Jahr aber eben nicht nur einfacher geworden. Denn zu Saisonbeginn rechneten er und viele Andere auch mit einem weiteren Zweikampf an der Spitze, doch dann kam BMW und anscheinend nicht nur die. "Das ganze Paddock ist nach vorne gekommen und es ist viel enger als voriges Jahr. Das sieht man an den kleineren Lücken im Qualifying. Beim Zusehen muss das spannender sein. Für uns ist es auch interessant, einen weiteren Herausforderer zu haben", meinte Hamilton.

Interessant, aber anscheinend auch nicht immer einfach, wie Hamilton selbst schon feststellen durfte. Denn auch er durfte sich schon öfter hinter den BMW anstellen und hinter Ferrari sowieso. "In Malaysia hat sicher beim Setup etwas nicht gestimmt. In Bahrain waren sie [Ferrari] einfach sehr schnell. Vielleicht hatten sie einen besseren Start ins Jahr, aber der Test dort war möglicherweise auch ein Vorteil für sie. Sie hatten dort ein gutes Paket und wir nicht", betonte der Brite. Dazu musste er noch erklären, dass die Setup-Fenster in der Formel 1 ohnehin immer sehr eng seien und man nur wenig Zeit habe. "Bei einem falschen Schritt ist da keine Zeit, um umzukehren."

Die Bedeutung des Barcelona-Rennens für den Rest des Jahres wollte Hamilton nicht zu hoch bewerten, da im Vorjahr Ferrari und auch McLaren dort schnell waren, es auf den anderen Strecken aber immer anders aussah. "Wir testen hier eben sehr viel und dafür ist die Strecke auch gut", meinte er, fügte aber an, dass es auf allen Strecken anders aussehen werde. Auch von den Tests her konnte er keinen Vergleich ziehen, da er nur auf Rillenreifen unterwegs war, während Ferrari und BMW mit Slicks testeten. "Es war aber einer der konstruktivsten Tests, die wir gemacht haben." Er wusste nur, dass die Top Drei wieder schnell sein werden und glaubte, dass der Rennausgang von der besten Strategie abhängen wird. Wirklich aus dem Fenster lehnte er sich also nicht.