Frisch gestärkt geht Felipe Massa in das Spanien-Wochenende. Ein paar Tage Urlaub mit Frau und Familie in Dubai nach seinem Bahrain-Sieg würzte er mit Entspannung zuhause in Monaco, bevor es in Barcelona an die Tests ging. Dort hatte er vor allem mit den Slicks viel Spaß, da er sie bei aktueller Aero-Konfiguration ausführen durfte. "Es war recht interessant, da es das erste Mal war, dass ich ein Formel 1-Auto auf Slicks fuhr", erzählte der Brasilianer. Zwar wurde später in der Woche dann auch mit weniger Abtrieb getestet, aber Massa konnte quasi im "Angeber-Modus" fahren. Denn durch aktuelle Aerodynamik und Slicks gingen seine Zeiten stark nach unten. "Es fühlte sich an, als würde ich ein völlig neues Auto fahren, da man beim Fahrstil viel aggressiver sein muss, weil das Grip-Niveau so viel höher ist."

Massa hatte jedenfalls seinen Spaß dabei, das Maximum aus dem Auto zu holen, musste seine Bedenken bezüglich der wahrscheinlich verbotenen Heizdecken für 2009 aber noch einmal wiederholen. "Als ich ohne sie gefahren bin, dann war es auf der Outlap sehr schwierig, auch wenn der Tag nicht besonders kalt war. Das Element Leistung ist dabei nicht so wichtig, ich denke aber, dass die Heizdecken vor allem in punkto Sicherheit wichtig sind." Nach den Slick-Tests durfte Massa an Tag zwei dann auch noch an der Vorbereitung für das Rennen in Spanien arbeiten, wobei er mit Reifen, Balance und Setup für das Wochenende zufrieden war. "Ich denke, wir haben eine gute Basis für das Renn-Wochenende", meinte der Ferrari-Pilot.

Was ihn ein wenig amüsierte, war das Aufsehen um die neue Nase, weil das Element so auffällig war. "In Wahrheit ist es aber nur ein kleiner Schritt bei unserer Leistung. Das wird das Auto nicht eine Sekunde pro Runde schneller machen. Ich denke, das wird ein einzelnes Teil nie schaffen", betonte er. Seiner Meinung nach gibt es teilweise nur ganz kleine Änderungen an Aero-Teilen, die gar nicht zu sehen seien, aber mehr Signifikanz hätten als die neue Nase.

Trotz der ausgiebigen Tests, rechnet er in Barcelona mit einem recht schwierigen Wochenende, auch wenn er erwartet, dass Ferrari mit guter Arbeit vorne sein kann. "Es kann sich alles schnell ändern, nicht nur von einem Rennen zum nächsten, sondern auch was das Gefühl des Autos beim Test vorige Woche und nun am Renn-Wochenende betrifft." Seinen Sieg im Vorjahr hat Massa noch in guter Erinnerung, da er im Qualifying knapp vor Fernando Alonso war, der sein Heimrennen natürlich unbedingt gewinnen wollte - und das damals in einem starken McLaren. "Es war ein harter Kampf zwischen uns", erinnerte sich Massa.

So sicherte sich der Brasilianer den Start und blieb auch in Kurve eins hinein vorne. Dort wollte Alonso dann unbedingt vorbei. "Der Start war seine einzige Chance, um vorbeizukommen, weil wir eine sehr gute Strategie hatten. Wir hatten nebeneinander einen kleinen Moment, aber ich war innen und konnte vorne bleiben. Ich hatte eine gute Pace und von da weg, war es nicht so schwer, das Rennen zu kontrollieren", berichtete er. Neben der positiven geistigen und der Test-Vorbereitung hat Massa in Monaco auch an seiner Fitness gearbeitet. Er besucht das gleiche Fitness-Studio wie Nico Rosberg, der im gleichen Häuserblock wohnt. "Wir arbeiten aber an unseren eigenen Programmen. Das ist auch gut so, denn sonst könnte es zu wettkampfbetont zwischen uns werden", scherzte Massa.