Als wären 33 Inseln nicht genug, holt sich das Königreich von Bahrain auch noch 22 Formel 1 Autos in das Land und bereitet seinen Einwohnern somit - hoffentlich - eine Freude. Mit 578km² hat der Inselstaat ja gerade noch genug Platz für eine Formel 1 Rennstrecke. Aladin und sein Dschinni hätten ihre helle Freude gehabt, dem Spektakel beizuwohnen, doch statt Aladin rasen Kimi Räikkönen und Co. durch die Wüste, und zwar auf Rädern statt auf Teppichen.

Damit werden keine Rennen bestritten., Foto: Sutton
Damit werden keine Rennen bestritten., Foto: Sutton

Fährt man von der Hauptstadt Manama etwa 30 Kilometer mitten in die Wüste, erwartet einen dort nicht das Bild, das wir aus den TV Geräten kennen. Nein, in Bahrain gelten keine Klischees, außer sie betreffen die reichen Scheiche... Was sich hier mitten in der Wüste auftut, ist ein 150 Millionen Dollar schweres Prunkstück der Formel 1, aus der Feder von Stararchitekt Hermann Tilke.

Das rund 50% der Bewohner Bahrains gar nicht aus dem Inselstaat stammen, unterstreicht den steigenden Beliebtheitsgrad dieses Landes. Das eines der weltweit beliebtesten Sportereignisse auch in Bahrain gastiert, bestätigt das. Man darf davon ausgehen, dass die Oasen auch dieses Jahr beben werden, wenn die Formel 1 Boliden angelassen werden und das Brüllen der Autos durch die Wüste fegt, denn spätestens dann wird auch das letzte Kamel erzittern.

Auch ca. 6000 Jahre vor Christus dürften schon einige Kamele erzittert haben, sofern es da schon welche gab, denn Bahrain gehörte damals noch zur arabischen Halbinsel, von welcher es jedoch im Laufe der Zeit wegdriftete bis es dann 1986 durch eine 25 Meter breite und 26 Kilometer lange Brücke, den "King Fahad Causeway", wieder mit Saudi-Arabien verbunden wurde.

Hier sitzt an jeder Ecke ein Scheich, Foto: Sutton
Hier sitzt an jeder Ecke ein Scheich, Foto: Sutton

Aufgrund der günstigen Lage der Inselgruppe eignete sich Bahrain optimal, um Handel zwischen West und Ost zu betreiben, was auch prächtig funktioniert hat. Hauptgeschäft war damals der Perlenhandel, doch dann passierte es: Man fand Öl in der Golfregion. Man muss kein arabischer Hellseher sein, um sich vorstellen zu können, welchen Boom diese Entdeckung für die dortige Wirtschaft ausgelöst hat. Noch heute ist das Talent der Händler in den Genen der Bewohner. Hauptsächlich Manager, Banker, Finanziers oder Geschäftsleute leben in Bahrain.

Seit dem 14. August 1971 ist Bahrain unabhängig von Großbritannien und gilt als arabisches Emirat. Viele große Mächte wollten sich das Land zuvor schon sichern. Unter anderem Alexander der Große. Auch heute ist Bahrain noch mächtiger als es die vorhandenen Quadratkilometer vermuten lassen. Grund dafür sind die Erdöl-Vorkommen. Doch auch diese gehen nun langsam dem Ende zu. Wahrscheinlich um den Tourismus anzukurbeln, hat Bahrain daher den Formel 1 Grand Prix in das Programm aufgenommen.

Bahrain
Fläche: 716 Km²
Einwohner: 1,046,814 Mio.
Hauptstadt: Manama
Amtssprache: Arabisch
Währung: 1 Bahrain-Dinar (BHD) = 2,23 Euro
Zeit: UTC+3
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie
Regierungschef: Scheich Chalifa ibn Salman Al Chalifa
Staatsoberhaupt: König Hamad ibn Isa Al Chalifa