Mit den Anschuldigungen gegen FIA-Präsident Max Mosley sorgte die britische Boulevardzeitung News of the World am Sonntag für Aufruhr in der F1-Welt. Die Zeitung veröffentlichte Bilder aus einem angeblich fünf Stunden langen Video, das Mosley bei "sadistischen Sex-Spielchen" zeigen soll. Der Weltverband FIA wollte sich nicht dazu äußern. "Das ist eine Angelegenheit zwischen Herrn Mosley und der Zeitung", teilte ein FIA-Sprecher mit. "So weit wir wissen, sind Herrn Mosleys Anwälte in Kontakt mit der Zeitung, die FIA äußert sich dazu nicht."

Dafür aber Mosleys langjähriger Wegbegleiter Bernie Ecclestone. "Ich kenne ihn seit sehr langer Zeit", sagte er der Times. "Wenn mir das jemand ohne Beweise gesagt hätte, hätte ich es nur schwer glauben können. Aber selbst wenn alles wahr ist, ist es seine Sache, was er privat macht."

Den Sport sieht Ecclestone deshalb nicht davon beeinträchtigt. "So wie ich Max kenne, ist es bestimmt irgendein Witz." Ex-F1-Pilot Stirling Moss sieht die Lage etwas anders. "Ich glaube nicht, dass er weiter machen kann [als FIA-Präsident]. Ich hoffe es, denn er ist sehr gut in dem, was er macht. Was er hinter geschlossenen Türen macht, ist seine Angelegenheit. Aber wenn so etwas herauskommt, ist es ein absoluter Schock."

Am 24. Juli 2008 gewann Max Mosley den Prozess gegen die Zeitung "News of the World". Die Richter hielten in ihrem Urteil fest, dass die Privatsphäre durch die Berichterstattung nachhaltig verletzt wurde. Insbesondere die Behauptungen der Zeitung über "Bezüge zum Nationalsozialismus" erwiesen sich als unwahr.