Zehn Punkte nimmt McLaren Mercedes aus Malaysia mit. Für ein Top-Team klingt das nicht nach viel, aber nach einem schwierigen Wochenende, an dem die Konkurrenz klar besser war, sind das immer noch mehr als Ferrari nach einem rabenschwarzen Wochenende aus Australien entführte - denn dort gab es für die Scuderia nur einen Zähler.

"Die Plätze 3 und 5 bringen bei diesen Schwierigkeiten die Punkte, die man am Jahresende hoffentlich gut gebrauchen kann", sagt Haug, der auch betont, dass sein Team Erfahrung damit habe, am Ende mit einem Punkt Rückstand den Titel zu verlieren.

Jetzt komme es darauf an, wer den schnellsten Entwicklungsspeed an den Tag lege. "Ich mache mir darüber aber keine Gedanken. Man muss sich auf sein eigenes Programm konzentrieren." Dazu gehören die Zuverlässigkeit, keine Fahrfehler und keine Fehler bei Boxenstopps. "Aber bei der jetzigen Lage sehe ich nicht, dass sich ein Team deutlich absetzen sollte."

Im Gegenteil: mit BMW Sauber greift sogar noch ein drittes Team in den Kampf an der Spitze ein. "Sie sind nicht erst seit gestern dabei, sie haben Erfahrung und gute Leute - ich habe sie immer stark eingeschätzt", so Haug. In Melbourne war BMW Sauber hinter McLaren die zweite Kraft, in Malaysia war BMW Sauber nun vor McLaren, aber hinter Ferrari. "Sie waren hier aber im Vergleich zur Spitze besser als in Melbourne", sagt Haug, um den Druck von seinem Team zu nehmen. Denn Ferrari wirkte an diesem Wochenende eindeutig überlegener als McLaren in Melbourne.

Im Laufe der Saison erwartet Haug sogar, dass noch mehr Teams aufholen werden. "Jedes Team das hier fährt, hat einen größeren Erfahrungsschatz als vor einem Jahr", sagt er. "Sie kommen alle näher. Das war heute eine gute Vorstellung von Toyota, die vielleicht auch keiner erwartet hätte. Zwischendurch fuhr auch der Renault schnelle Zeiten." Durch die vielen Jahre des Lernens würden alle aufholen. "Nächstes Jahr haben wir möglicherweise wieder einen größeren Abbruch." Denn dann kommt es darauf an, wer am besten mit den neuen Regeln umgeht. "Die Aerodynamik spielt dann möglicherweise trotz der Beschneidung eine noch mal größere Rolle. Denn wenn man weniger hat, ist das Wenige unter Umständen einflussreicher."