"In diesem Geschäft geschieht so viel Nonsens", musste sich Jean Todt in Malaysia ärgern. Der Nonsens, von dem er sprach, waren Gerüchte, wonach er sich als FIA-Präsident bewerben könnte, da er bei Ferrari nicht mehr als Geschäftsführer werkt. Immerhin ist noch offen, ob Max Mosley nach dem Ende seiner Amtszeit 2009 wieder zur Wahl antritt. "Max Mosley ist ein toller FIA-Präsident und ein guter Freund. Ich hoffe wirklich, dass er noch lange Zeit im Amt bleibt", sagte Todt. "Ich weiß, dass er als kontrovers angesehen wird, aber nach meiner Meinung war er sehr gut für den Sport." Das Präsidenten-Amt bei der FIA scheint er also nicht anzustreben.

Da er schon in Fahrt war, musste er auch gleich verneinen, dass er von Luca di Montezemolo dazu gezwungen wurde, seinen Posten als Ferrari-Chef aufzugeben. Das trieb ihn auch zu der Aussage mit dem Nonsens, die er folgendermaßen weiter ausbaute: "Ich habe beispielsweise gehört, dass ich Toro Rosso kaufen werde. Gerhard Berger ist ein guter Freund, aber wir haben nie darüber gesprochen. Ich habe gehört, dass ich in Bahrain als Teambesitzer vorgestellt werde - Nonens", monierte Todt. Und noch einen kleinen Nachsatz musste er loswerden: "Wir leben in einer Welt, wo Menschen die Dinge gerne komplizieren, wenn sie eigentlich einfach sind."

Schon mitten in der Gerüchteküche um Toro Rosso angekommen, meldete sich auch der nächste Nonsens-Hasser zu Wort. Der hieß Dietrich Mateschitz und konnte sich über die Spekulationen, dass Sebastian Vettel vielleicht bald bei Ferrari landen könnte, nur wundern. "Erstens bezahlen wir die Ferrari-Motoren. Zweitens haben wir nicht einmal Alonso für nur ein Jahr engagiert. Also haben wir auch nicht vor, Vettel nur ein Jahr bei uns Formel 1 fahren zu lassen", erklärte der Red Bull-Chef gegenüber Motorsport Aktuell. Weiters musste Mateschitz betonen, dass sein Unternehmen Vettel bereits seit mehreren Jahren unterstütze, auch wenn er zwischendurch an BMW ausgeliehen war. "Wir plaudern keine Vertragseinzelheiten aus. Aber eines ist klar: Wir haben mit ihm einen längerfristigen Vertrag. Schon die Frage, ob wir ihn hergeben, würde ich als unsittlich bezeichnen."