Der Freitag in Sepang war bei Williams nicht mit jenem von Melbourne zu vergleichen. Beide Piloten konnten fast unbehelligt ihre Runden drehen und am Auto arbeiten. Lediglich ein Problem an der Kupplung von Kazuki Nakajimas Auto kostete etwas Streckenzeit. Deswegen meinte Nico Rosberg danach auch, dass man sich noch ein wenig steigern könne. Generell war er aber nicht unzufrieden. "Heute war es vom Auto her OK. Wir konnten alle Runden machen, die wir wollten", sagte der Deutsche.

Unerwartete Hindernisse taten sich trotzdem für das Team und Rosberg auf. Denn der neue Asphalt hat durchaus seine Tücken. "Sie haben den Asphalt komplett neu gemacht und das ist völlig anders. Man fängt quasi bei null an. Wir haben viele Sachen probiert und Interessantes gefunden. Deswegen sind wir auf einem guten Weg, glaube ich." Trotz des guten Wegs hat Rosberg aber so seine Befürchtungen für das Qualifying, in dem er Williams nicht besonders stark erwartet. "Voriges Jahr hat man das auf manchen Strecken gesehen. Es gibt einige Teams, die mehr Probleme haben als andere und wir sind leider dabei. An diesem Wochenende sehe ich da wieder Probleme, besonders wegen des neuen Asphalts. Ich hoffe, dass wir das bis zum Qualifying geregelt bekommen, ansonsten könnte es ein bisschen schwieriger werden", berichtete er.

Das Ziel hat sich dennoch nicht geändert. Rosberg peilt die Top Ten an, auch wenn er damit rechnet, dass es schwerer werden könnte als in Melbourne. "Im Rennen werden wir aber stark sein." Seine Feststellung von vor dem Wochenende, dass Williams in Sepang stärker sein könnte, wollte er jedenfalls ein wenig revidieren - wegen des Asphalts. "Jetzt kommen Probleme wie in Australien auf und es ist schwer, das zu sortieren. Daran müssen wir morgen arbeiten", meinte er. Und auch der vorhergesagte Regen bereitete ihm etwas Kopfzerbrechen. "Mit Regen wird es sicher extrem schwierig, vor allem ohne Traktionskontrolle. Es wird aber sicher interessant und spannend für die Zuscher. Das braucht die Formel 1 ja."

Während Rosberg über derlei Probleme sinnierte, ärgerte sich Nakajima noch über die verlorene Streckenzeit am Vormittag, wollte aber auch nicht zu enttäuscht sein. "Ich habe in den letzten 30 Minuten am Morgen trotzdem 15 gezeitete Runden geschafft, also hat mir nicht viel gefehlt. Ein paar Dinge am Setup müssen wir aber morgen noch angehen. In der zweiten Session ist das Auto aber besser geworden und am Ende der 90 Minuten begann ich eine bessere Balance zu finden", erzählte er. Laut Technikdirektor Sam Michael wird das Team über Nacht nun über einigen Setup-Änderungen brüten, die am Samstag noch probiert werden sollen. An der Reifen-Strategie für Sonntag wurde bereits gearbeitet.