Als Felipe Massa und David Coulthard in Australien aneinander rasselten, konzentrierte sich alles auf die Schuldfrage. Die Tatsache, dass Massa weiterfahren konnte, während Coulthards Aufhängung kollabierte rückte in den Hintergrund. Als Coulthard eine Woche später in Malaysia in Folge einer defekten Lenkstange vorne rechts hart über einen Kerb fuhr und sich erneut die Vorderradaufhängung verabschiedete, rückte das Interesse auf die Bauweise des RB4 - so auch bei der Rennleitung, die Christian Horner und Geoff Willis zu sich zitierte.

"Sie wollten wissen, was den Unfall ausgelöst hat", verriet Horner gegenüber Autosport. Die Stewards seien mit dieser Erklärung zufrieden gewesen. "So zufrieden Stewards eben sein können." In einem Schreiben forderten die Rennkommissare das Team dazu auf, einen detaillierten Bericht einzureichen, der bestätigen soll, dass die Aufhängung nicht nach Artikel 2.3 des Technischen Reglements als "gefährliche Konstruktion" anzusehen ist. Auf Basis dieses Artikels könnte die Rennleitung ein unsicheres Auto vom Rennen ausschließen. Dieses in Boulevardmedien hoch gekochte Thema steht derzeit jedoch noch nicht zur Debatte - von einer Drohung der Rennleitung kann sowieso keine Rede sein.

Horner hat absolut keinen Zweifel daran, dass Coulthard am Samstag im Qualifying antreten wird - selbiges gilt natürlich auch für seinen Teamkollegen Mark Webber. Den Lenkstangendefekt konnte das Team bereits identifizieren. Mit identischen Teilen habe man bereits über 10.000 Testkilometer absolviert. Ein Problem bei der Qualitätskontrolle ortet Horner aktuell nicht - obwohl er auch Webbers Bremsdefekt in Australien mit den gleichen Worten beschrieb: identische Teile haben bereits über 10.000 Testkilometer absolviert.