Sieben Zehntel im ersten Sektor, sechs Zehntel im zweiten und noch mal sechs Zehntel im dritten - macht 1,9 Sekunden. Rückstand versteht sich. So beschreibt Fernando Alonso derzeit, etwas stark überzeichnet, seine normale Runde. Pole Positions und Siege liegen für den Ex-Doppelweltmeister in weiter Ferne.

"Wir haben in Australien gesehen, dass wir nicht besonders konkurrenzfähig sind", gesteht der Spanier. "Das haben wir schon nach den Wintertests gewusst." Man sei nicht nah genug dran, um gegen die Topteams um Podestplätze zu kämpfen. McLaren, Ferrari und BMW Sauber sieht Alonso vor Renault. "Wir sind in der Gruppe mit Red Bull, Williams und Toyota." Wer in dieser Gruppe vorne ist, hänge von der Streckencharakteristik, den Bedingungen und der Strategie ab. "Manchmal können wir vorne sein, manchmal sind wir dahinter." Die Quintessenz ist klar: "Wir müssen unser Auto verbessern, um vor diese Gruppe zu gelangen. Dann sind wir näher an den Top3 dran."

Sein Ziel ist es, Rad an Rad mit Ferrari und McLaren zu fighten. "Aber das ging in Australien noch nicht. Dafür waren wir zu weit weg." Action gab es für ihn dennoch genügend. "Weiter hinten ist das Rennen etwas spannender", sagt Alonso. "Ich stecke in einer Gruppe, muss ab der ersten Runde viel kämpfen. Das wird wohl die ganze Saison so sein. Ich genieße diese neue Herausforderung."

Ein Teil dieser Herausforderung ist es, das Auto zu verbessern. "Wir müssen alles verbessern", gesteht er. Angefangen bei der Aufhängung über die Reifennutzung bis hin zur Aerodynamik, sowohl bei der Effizienz als auch beim Downforcelevel. Noch sieht Alonso gute Chancen für seine Aufholjagd. "Die Topteams sind nah an ihren Limits dran", meint er. "Sie hatten letztes Jahr schon ein sehr gutes Auto, dieses Jahr haben sie es verbessert, also sind sie an den letzten Zehnteln dran. Wir haben hingegen noch viel Verbesserungsspielraum. Für uns ist es einfacher, uns zu verbessern als für die Topteams."

Deshalb sieht er den restlichen 17 Rennen optimistisch entgegen. "Aber zu diesem Zeitpunkt der Saison ist man immer optimistisch. In der F1 ist jedoch nichts zu 100% sicher." Schließlich werden sich die anderen auch verbessern. In seiner Situation hoffen Piloten gerne auf Regen, weil das die gegebenen Kräfteverhältnisse durcheinander bringen könnte. Alonso will lieber im Trockenen fahren. "Ich liebe die Strecke, sie ist neben Spa eine der größten Herausforderungen." Diese will er im Trockenen genießen. "Außerdem wird es wegen der neuen Regeln im Regen sehr schwierig." Ohne Traktionskontrolle könnten die Autos in den sintflutartigen Regenfällen von Malaysia davonschwimmen. Im Trockenen schwimmen nur Alonsos Chancen auf ein Topresultat davon.