Damit hatten wir nicht gerechnet: 40 Grad beim Saisonauftakt in Australien - so heiß ist es sonst nur in Malaysia! So eine wahnsinnige Hitze ist immer hart für die Fahrer, das Team, das Auto für alles und jeden. Darauf vorbereitet sind jedoch alle, denn schon beim zweiten Rennen geht es zur nächsten Hitzeschlacht nach Sepang. Trotzdem war es ungewohnt für uns, in Australien so zu schwitzen. Da fällt alles ein bisschen schwerer.

Der Unterschied zu Malaysia ist, dass dort die Luftfeuchtigkeit deutlich höher ist, was das Rennwochenende noch anspruchsvoller macht. Aber auch beim dritten Rennen in Bahrain kann es schon mal so heiß werden. Dort ist es aber eher trockene Hitze wie in Australien, wo 10% Luftfeuchtigkeit gemessen wurde.

Die zweite Überraschung erlebten wir auf der Strecke. Das Auto ist wirklich schnell, das haben wir am Samstag im Qualifying und am Sonntag im Rennen bewiesen. Unsere Mannschaft hat ein sehr gutes Auto hingestellt. Für mich ist es sehr schön, dass ich ein Stück dazu beitragen darf. Bislang waren das zwar erst 80 Testrunden, aber sobald es zurück nach Europa geht, werde wieder regelmäßig mit dem Team arbeiten.

Bis dahin dürfen wir uns hoffentlich über weitere so gute Ergebnisse wie in Melbourne freuen. Wenn man zu Saisonbeginn von Platz 2 startet und auf dem Podium ins Ziel kommt, weiß man, dass man im Winter gute Arbeit geleistet hat und auf dem richtigen Weg ist. Denn wir werden das Auto während der Saison weiterentwickeln und weiter verbessern. Noch sehe ich einiges an Potenzial im BMW Sauber F1.08. Nachdem wir schon beim Auftaktrennen bei der Musik dabei waren, können wir sicher auch im Laufe der Saison mitziehen.

Christian schwitzte im Albert Park., Foto: Sutton
Christian schwitzte im Albert Park., Foto: Sutton

Im Winter wurden wir oft als nicht so stark eingestuft. Aber was wirklich zählt, sind die Rennen- und da waren wir beim Saisonauftakt erfreulich wettbewerbsfähig. Ein bisschen hat es uns natürlich schon überrascht, dass wir so nah an Ferrari und McLaren dran waren. Wir dachten, dass es einen gewissen Abstand geben würde, aber wir waren ziemlich nah dran. Das sollte uns die Chance eröffnen, die Lücke während der Saison ganz zu schließen.

Der BMW Sauber F1.08 ist auf alle Fälle das beste F1 Auto, das ich bislang in meiner Karriere gefahren bin. Ich habe mich darin sofort wohlgefühlt, konnte auf Anhieb am Limit fahren. Das machte den Umstieg von meinen bisherigen Autos einfacher. Viele Journalisten fragen mich, ob eine Testfahrerrolle bei BMW Sauber F1 Team besser ist als ein Einsatzcockpit etwa bei Force India. Ich finde, dass für mich die Rolle des Test- und Ersatzfahrers bei einem Topteam eine sehr gute Basis für mich ist. Auf Dauer möchte ich selbstverständlich wieder im Rennsitz sein. Ich fühle ich mich beim BMW Sauber F1 Team sehr wohl. Es war der definitiv der richtige Schritt für mich.