Mit Platz drei für Nico Rosberg und Platz sechs für Kazuki Nakajima in Melbourne war der Saisonauftakt für Williams eigentlich eine angenehme Überraschung. Darf man Nico Rosberg glauben, dann könnte in Malaysia gleich die nächste folgen. "Wir sollten dort stärker sein als in Melbourne, vor allem wenn wir das ganze Wochenende haben, um uns richtig vorzubereiten. Wir könnten also wieder eine starke Leistung bringen", kündigte der Deutsche an. Einen weiteren Podestplatz wollte er damit allerdings nicht andeuten - immerhin fielen in Melbourne viele Autos aus. "Eher einen guten Platz in den Punkten."

Sepang gehört aber ohnehin zu den Lieblingsstrecken Rosbergs und da das Auto seiner Auskunft nach nicht zu belastend mit den Reifen umgeht, könnte das in der Hitze ein Vorteil sein. "Physisch sind diese Rennen wirklich schwer, vor allem bei der Konzentration, aber deswegen habe ich im Winter auch so hart gearbeitet, damit ich bei diesen Bedingungen fit bin. Jede Minute des Schmerzes, die ich beim Training gespürt habe, ging mir im Rennen am Sonntag durch den Kopf", erzählte er.

Von seinem guten Ergebnis immer noch etwas aufgedreht, zeigte sich Kazuki Nakajima. Er betonte, dass die ganze Mannschaft durch das Rennen in Melbourne zusätzlich motiviert wurde. Allerdings sind seine Chancen am kommenden Wochenende von vornherein etwas beschnitten. "Ich werde als Strafe [wegen der Kollision mit Robert Kubica] zehn Startplätze nach hinten müssen, es wird also schwer für mich. Ich werde mich aber einfach auf mein Rennen konzentrieren und mein Bestes tun", sagte er. Wie seinem Teamkollegen gefällt Sepang auch Nakajima, der ebenfalls anmerkte, dass es für die Reifen hart werden dürfte. "Wir haben aber eine gute Chance, ein gutes Gefühl zu finden. Wie in Australien werden die Temperaturen wieder extrem sein, also wird es für alle ein hartes Wochenende", kündigte er an.

Sam Michael hatte sogar schon den Wetterbericht für das kommende Wochenende studiert und konnte den Vorhersagen seiner Fahrer nur beipflichten. Es soll heiß mit hoher Luftfeuchtigkeit werden. Doch das ist für ihn nicht die größte Herausforderung. "Mit nur einer Woche zwischen den beiden Grands Prix werden wir uns darauf konzentrieren, alle Zuverlässigkeits-Probleme, die wir in Melbourne hatten, noch vor dem Training am Freitag auszuräumen", betonte der Technische Direktor. So bezeichnete er das Qualifying in Australien zwar als nicht schlecht für Williams, wegen der Probleme im freien Training (Getriebe und Differential) ging aber viel Zeit verloren und die gelben und roten Flaggen im Qualifying sorgten letztendlich dafür, dass man dann doch unter den eigenen Erwartungen blieb.

"Deswegen kommen wir nach Malaysia mit dem Vorsatz, das zu verbessern und auf dem zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM aufzubauen. Es scheint, dass das Feld in diesem Jahr eng beisammen liegt, also wird uns jede zusätzliche Zehntel, die wir finden können, entscheidend helfen", erklärte Michael. Wie er noch sagte, wird das Team in Sepang aufgrund des Layouts mit mittelschnellen und schnellen Kurven, sowie auch langen Geraden einigen Wert auf Motorleistung legen. "Da hier normalerweise Zwei-Stopp-Strategien gefahren werden und es ein paar Überholmöglichkeiten gibt, sollte es ein interessantes Rennen werden. Wenn es nur annähernd so ähnlich wird wie in Melbourne, dann sind das gute Nachrichten für die Formel 1", fügte Michael noch an.