Jackie Stewart scheint bezüglich seines Landsmannes Lewis Hamilton etwas gespaltener Meinung zu sein. Denn einerseits ist er voll des Lobes über den McLaren-Piloten. "Lewis hat nach meiner Meinung schon einen großen Einfluss auf den Mann auf der Straße gehabt, weit über seine bisherigen Leistungen hinaus. Er ist schon größer als McLaren, auch wenn ich denke, dass er bis zum Ende seiner Laufbahn bei ihnen bleiben könnte, so wie Jimmy Clark es bei Lotus gemacht hat und ich bei Ken Tyrrell", wird Stewart im Guardian zitiert. Dass Hamilton auch einmal bei Ferrari landen könnte, glaubte er nicht unbedingt. "Nein, ich denke nicht, dass es unausweichlich ist, dass er bei Ferrari landet. sagte er und verwies auf den langfristigen Vertrag bei McLaren.

Andererseits ist der Schotte ein wenig verärgert über Hamilton, da er sich angeblich aus Zeitgründen weigert, bei der GPDA mitzuarbeiten. Für Stewart ist diese Entscheidung völlig falsch. "Ich bin überrascht und enttäuscht von ihm. Er wurde schlecht beraten", betonte er und meinte, dass die Formel 1 in letzter Zeit viel Glück gehabt habe. "Jemand wird umkommen. Es sind 13 Jahre und elf Monate seit dem Tod von Ayrton Senna. Es wird ein großer Schock für diese Gemeinschaft, wenn jemand stirbt. Diese Leute wissen nicht, wie man mit dem Tod umgeht. Sie waren nie nah dabei. Sie waren nie bei einem Körper, der noch im Auto war, mussten nie jemanden identifizieren, mussten nie die Sachen dieser Person packen, weil die Frau oder Freundin es nicht konnte", erklärte er im Daily Express und befürchtete, dass ein schlimmer Unfall kurz bevorstehen könnte.

Denn seiner Meinung nach könnte es bei den hohen Geschwindigkeiten und den knappen Abständen zwischen den Autos jederzeit dazu kommen, dass sich die Boliden verhaken und aufeinander landen, wenn die Begrenzungen nicht weiter von der Strecke wegkommen. "So wurde Francois Cevert getötet. Francois wurde entzweit. Wenn man das einmal gesehen hat, dann will man die Begrenzungen weiter weg haben. Deswegen ist die GPDA wichtig und deswegen sollte Lewis dabei sein", meinte Stewart. Denn nach seiner Meinung hören die Medien ihm mehr zu als allen Anderen. "Ein Grund, warum ich so viel bei der Sicherheit bewirken konnte, war, dass ich damals derjenige war, dem zugehört wurde."