In Melbourne war nach dem ersten Grand Prix des Jahres 2008 so etwas wie Optimismus zu spüren, dass sich die Veranstaltung in Zukunft möglicherweise doch halten ließe. Da waren einerseits lobende Worte von Bernie Ecclestone, die dem Vorstand der Australian Grand Prix Corporation, Ron Walker, Mut machten. "Mr. Ecclestone hat allen Teams und all unseren Mitarbeiter gratuliert, das wir dem Rest der Welt einen weiteren großartigen Grand Prix gebracht haben. Er meinte, das heutige Spektakel war wegen der Rennbedingungen einzigartig, besser als in vielen Jahren davor", freute sich Walker laut der Zeitung The Age.

Was ihn noch weiter zuversichtlich stimmte, war, dass der Formel 1-Boss in einem Telefongespräch nach dem Rennen nur das Beste für die Zukunft wünschte. "Welche bessere Unterstützung könnten wir uns wünschen", meinte Walker. Die Pläne, das Rennen im kommenden Jahr auf 17:00 Uhr Ortszeit zu verlegen und damit Ecclestone zu zeigen, dass die spätere Startzeit durchaus als Ausweichlösung zu einem Nachtrennen dienen könnte, sollen dem Vernehmen nach jedenfalls in die Tat umgesetzt werden. Wegen der lobenden Worte Ecclestone war sich Walker auch sicher: "Wir sind nicht weit von einem Kompromiss weg."

Auch vom Premierminister Victorias, John Brumby, kamen unterstützende Töne, nachdem der Saisonauftakt für viele Schlagzeilen gesorgt hatte. "Ich habe es klar gemacht. Wir werden alles tun, was fair und angebracht ist. Bis zum Frühling dieses Jahres werden wir eine fixe Entscheidung zur Zukunft des Grand Prix haben", erklärte er. Sollte er damit den australischen Frühling gemeint haben, wird es bei uns allerdings bis Herbst dauern. Was er allerdings ausschloss, war ein Nachtrennen und er war auch der Überzeugung, dass das nicht notwendig sein wird. "Ich denke, es wird in unserer Zeitzone viele Zuschauer geben. Gestern mit dem Start um 15:30 Uhr lief das Rennen bis zum frühen Morgen in Europa. Wir werden uns noch andere Startzeiten ansehen, aber es gibt keinen Nacht-Grand-Prix."

Andere zeitliche Optionen werden in Betracht gezogen, Foto: Honda
Andere zeitliche Optionen werden in Betracht gezogen, Foto: Honda

Auch von der Opposition kamen Aussagen, dass man alles versuchen sollte, um den Australien Grand Prix zu halten. "Wir müssen uns alle Optionen ansehen, damit wir den Grand Prix wieder austragen können", sagte Ted Baillieu. "Halten wir ihn in Melbourne, es ist einer der wichtigsten vier Events. Wir müssen ihn aber ändern, damit er frisch bleibt. Ich denke, es gibt viele Dinge, die wir tun können, und wenn es die Möglichkeit gibt, etwas zu späterer Stunde zu machen, dann wäre das gut", erklärte er.