Harte Arbeit zahlt sich doch aus. Am Samstag war BMW Sauber knapp an der Pole Position dran, am Sonntag holte Nick Heidfeld einen Podestplatz. Balsam auf die weiß-blauen Seelen, die nach den Balanceproblemen im Winter eine harte Aufholjagd hinter sich haben und dafür nun belohnt wurden.

"Ich habe gehofft, dass es ein Podium werden könnte, weil ich wusste, dass ich recht schwer war. Aber nach dem Start dachte ich, das Rennen sei gelaufen", beschreibt Nick Heidfeld sein Gefühls-Auf und Ab. "Mein Start war nicht gut und der von Nico [Rosberg] war sensationell. Er war ja nicht nur einen Platz hinter mir, sondern ist von weiter hinten direkt vorbeigeschossen."

Für Heidfeld war das Rennen damit fast schon abgehakt. Er hielt den Williams auf Grundlage der Qualifyingperformance für zu langsam, um an der Spitze dran zu bleiben. Außerdem dachte er, dass Rosberg deutlich länger fahren würde. Dann war Rosberg aber nicht nur schneller als erwartet ("Zum Glück war die Williams-Rennpace sehr gut), sondern tankte er auch noch gleichzeitig mit Heidfeld. "Was wir beim Start verloren haben, haben wir beim Boxenstopp wieder rausgeholt", freut sich Nick.

"Beim Rausfahren war es eng, aber noch im Rahmen. Ich habe mich auf den Lollipopmann verlassen und bin so weit wie möglich rechts geblieben." Nico Rosberg klagte dennoch darüber, dass ihm Nick wenig Platz gelassen habe. "Man muss einfach gestehen, dass wir bessere Arbeit gemacht haben", beharrt Heidfeld. "Ich habe bei der Boxeneinfahrt ein paar Meter gutgemacht und dann hatten wir den besseren Boxenstopp."

Insgesamt bringt das Auftaktwochenende dem Team einen frischen Motivationsschub. "Kovalainen war ein bisschen schneller, aber im 2. Stint gab es keinen Riesenunterschied", sagt Heidfeld, der nicht nur näher an McLaren herankommen möchte, sondern auch hofft, Williams hinter sich zu halten. "Sie waren erstaunlich stark, das hat mich schon ein bisschen überrascht." Nur Lewis Hamilton sei nicht zu halten gewesen.

Das Bild aus Australien lasse sich nicht zu 100% auf andere Strecken übertragen, sei aber der beste Indikator, den es bislang in diesem Jahr gibt. "Die Bedingungen waren für alle gleich, es kann sich natürlich noch ein bisschen etwas tun, aber es wird sich nicht komplett umdrehen." Für BMW Sauber heißt das, dass sich die kurzfristigen Ziele verändern. "Aufs ganze Jahr gesehen, ist es eh klar: wir wollen gewinnen. Aber die Tatsache, dass wir jetzt schon so stark sind, macht das wahrscheinlicher." Vor dem Rennen habe man gehofft, die dritte Kraft zu sein, jetzt hoffe man, an der Spitze dranbleiben zu können. Die harte Arbeit im Januar und Februar hat sich also gelohnt.