Robert Kubica ist frustriert. Aber nicht über sich selbst; Pech in einer Safety Car-Phase kostete ihn die Möglichkeit auf einen Podestplatz, ein Auffahrunfall kurz vor Schluss kostete ihn sogar das Trostpflaster einer Punkteplatzierung. "Da kann man schon mal sauer sein, das ist verständlich", sagt Technikchef Willy Rampf verständnisvoll. "Das würde mir auch so gehen."

"Immer wenn ich ein gutes Ergebnis einfahren könnte, gehen viele Dinge schief", klagt der Pole. "Noch vor dem Restart ist mir Nakajima in Kurve 14 hinten rein gekracht - vielleicht hat er etwas geschlafen." Danach waren die Radaufhängung, der Heckflügel und der Reifen hinten rechts irreparabel beschädigt. "Es war ein heftiger Aufprall", versichert Rampf.

Am Start sah noch alles gut aus. "Ich hatte einen guten Start", so Kubica. "Ich konnte Lewis nicht überholen, aber ich war nah dran, es hat vielleicht eine halbe Fahrzeuglänge gefehlt." Auch in den ersten Runden konnte er dran bleiben. "Das war nicht schlecht, danach bekam ich aber viel Übersteuern wegen der extrem hohen Reifenabnutzung. Damit hatten wir nicht gerechnet." Dadurch verlor er viel Zeit auf den McLaren-Piloten. "Wir waren nicht schlecht, aber nicht so gut wie im Qualifying."

Von der Reifenabnutzung abgesehen sah bis zum ersten Boxenstopp noch alles gut aus. Dann verlor er hinter Rubens Barrichello viel Zeit, bevor seine Strategie geändert wurde. "Wir haben Kimi Räikkönen auf seiner Einstoppstrategie sehr genau beobachtet", verrät Mario Theissen. "Wir überlegten, ab welcher Runde wir es riskieren konnten, einen unserer Fahrer auf den weichen Reifen zu Ende fahren zu lassen." Bei der zweiten SC-Phase war es soweit. "Und ohne das dritte Safety Car hätte die Strategie funktioniert", glaubt Theissen. Kubica war nach Rennende nicht so sicher. "Ich gehe davon aus, dass das Team wusste, was es macht. Aber ich musste lange mit den weichen Reifen und vollem Tank fahren."

Hinzukam ein Problem mit dem Motor. "Ich hatte einen Leistungsverlust. Bei jedem Beschleunigen verlor ich viele Meter auf Bourdais und Alonso kam mir sehr nahe." Deshalb erwartet er auch in Malaysia Probleme. "Uns fehlte der Speed. Auf den langen Geraden in Sepang wird das nicht einfach. Ich hoffe auf mehr Glück und ein besseres Ergebnis."