"Leider war das einer dieser Sonntagnachmittage, an denen alles schiefging", fasste Sportdirektor Christian Horner zusammen. Zwei Duelle, eines zu Rennbeginn, eines nach dem ersten Renndrittel, kosteten Red Bull jede Hoffnung auf eine Überraschung zum Saisonstart.

Für Lokalmatador Mark Webber war das Rennen schnell vorbei. "Ich hatte einen vernünftigen Start, war hinter Kimi auf der Außenseite", erinnerte er sich. "Dann hat jemand Jenson innen getroffen und ich musste aufs Gras ausweichen." Auf dem Weg zu Kurve drei ging noch alles gut. "Dann war Nakajima plötzlich ohne Frontflügel neben mir. Da dachte ich mir: Das könnte interessant werden."

Nakajima kam erwartungsgemäß ins Straucheln, aber auch Davidson war direkt dahinter. "Ich versuchte ihnen so viel Raum wie möglich zu geben", so Webber. "Aber obwohl ich keinen Kontakt spürte, bekam mein Auto hinten links einen Schlag von Davidson ab." Der Brite fiel daraufhin genauso aus wie Webber. Nur Nakajima schaffte es bis ins Ziel - zwar nicht ohne eine weitere Kollision, die Robert Kubicas Rennen beendete, dafür aber mit mindestens zwei Punkten für Platz 7. Eine Strafe für Rubens Barrichello könnte ihn sogar noch weiter nach vorne bringen.

Davon kann David Coulthard nur träumen. Er war zwar länger im Rennen als sein Teamkollege, aber als Felipe Massa zum Überholen ansetzte, war es vorbei. "Ich kann verstehen, dass Felipe ein schnelleres Auto hatte und vorbei wollte, aber man muss schon daneben sein, besonders vor Kurve 1, da kann man nicht einfach reinstoßen." An dieser Stelle müsse man früh einlenken, nicht wie in einer Haarnadel wie Kurve 3, wo man die Tür lange offen lassen könne. "Ich habe letztes Jahr einen Fehler begangen, als ich gegen Alex [Wurz] ein zu großes Risiko einging, aber ich habe dafür die volle Verantwortung übernommen - das würde ich heute auch von Felipe erwarten."