Beinahe hätte Robert Kubica den perfekten Saisonstart erwischt. Auf seiner letzten Qualifyingrunde riskiert er zu viel, rutscht zu weit neben die Strecke, verliert zu viel wichtige Zeit. Aus der Traum von der ersten Pole Position für den Polen und BMW Sauber. "Ich bin in Kurve zwölf weggerutscht und kam auf den Kunstrasen. Das hat zwei bis drei Zehntelsekunden gekostet und damit vielleicht die Pole Position", gesteht er.

Dieses Risiko ging er bewusst ein. "Wir wussten, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen konnten, ich ging das Risiko ein, am Ende hat es sich leider nicht ausgezahlt." Ohne den Fehler hätte er vor Lewis Hamilton die schnellste Zeit erzielt. Was seine zweitbeste Zeit wert ist, zeigt sich erst im Rennen, wenn die Strategie bekannt ist.

Die Fortschritte seit dem ersten Test mit dem neuen Auto stimmen Kubica jedoch zuversichtlich. "Das neue Auto lässt sich nur schwer ausbalancieren, es ist extrem schwierig die richtige Balance zu finden", verrät er. "Besonders wenn es so windig ist wie gestern."

Mario Theissen erklärt sich Kubicas gute Form unter anderem damit, dass Melbourne zu den Lieblingsstrecken des Polen zählt. Überhaupt fährt Kubica gerne auf Stadtkursen. Aber nicht nur die Strecke kommt ihm entgegen, auch die neuen Regeln sind dieses Jahr besser für seinen Fahrstil geeignet. Letztes Jahr hatte er lange Probleme, um sich an die neuen Reifen zu gewöhnen. Dieses Jahr kommt ihm das Verbot der Fahrhilfen entgegen. "Ohne die Motorbremse habe ich eine viel bessere Bremsstabilität", sagt er. "Wir haben mit diesem System im letzten Jahr also etwas verschenkt." So wie er im Qualifying. Das soll im Rennen nicht noch einmal vorkommen.