Zwar endete das Qualifying für Sebastian Vettel in Melbourne mit einem Defekt, doch was sich davor abgespielt hatte, war sogar für ihn einigermaßen erstaunlich. "Das war ein Traum", meinte er gegenüber motorsport-magazin.com. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich Sechster [in Q2] werden kann. Wenn überhaupt gerade Zehnter, aber Sechster schon gar nicht. Ich denke, es war eine gute Runde und ein gutes zweites Qualifying." Der Defekt in Q3 ärgerte ihn dann allerdings doch etwas.

Denn einerseits konnte er dadurch im dritten Abschnitt des Qualifyings nichts mehr ausrichten, andererseits könnte ihm vielleicht noch eine Rückversetzung drohen, sollte es ein Problem am Getriebe geben. "Jetzt müssen wir schauen, was genau uns gestoppt hat und was das für morgen heißt", sagte Vettel. Er selbst konnte jedenfalls noch keine erste Diagnose des Problems abgeben. "Bei den Daten sieht man normalerweise recht schnell, wenn irgendwo ein Druckverlust da ist. Ich hatte jetzt noch nicht so viele Möglichkeiten, mit den Ingenieuren zu reden, aber ich glaube, das Wichtigste ist, zu wissen, was das für morgen bedeutet."

Nur eines wusste Vettel sicher, der Defekt war hinter ihm aufgetreten. "Vorne hat alles gepasst, aber da ist auch wenig Elektronik und wenig Motor", konnte er noch immer scherzen. Grund dafür war das eben seine gute Leistung vor dem unfreiwilligen Stopp. Denn laut Vettel wurde die Strecke immer besser und auch die Reifen liefen gut und funktionierten immer besser. "Das Auto hat sich wohler angefühlt, ich habe mich wohler gefühlt und konnte mehr und mehr pushen. Mit dem Resultat hätte ich zwar nicht gerechnet, aber ich nehme das gerne an", erklärte er. Die Strategiefrage für Sonntag blieb aber trotzdem ungeklärt. Denn ohne die Gewissheit, was am Auto defekt war, konnte auch Vettel nicht wissen, wo er starten wird und wie er das Rennen angehen muss.