Jarno Trulli hat während der Saisonvorbereitung verschiedene Ansichten vertreten, was bei Toyota in diesem Jahr möglich sein könnte. Von recht wenig, bis doch auch recht viel. In Melbourne blickte er nun positiv in die sportliche Zukunft seines Teams. "Von Ferrari und McLaren abgesehen gibt es eine große Gruppe, die mit ein paar Zehnteln von BMW angeführt wird. Und dann der Rest, wie Toyota, Williams, Renault und Red Bull - wir sind alle sehr nahe beisammen", erklärte der Italiener am Donnerstag. Aufgrund der großen Zahl an Mittelfeld-Teams liegt es für ihn nur an den Bedingungen während des Wochenendes, wer vorne und wer hinten in der Gruppe liegt.

Doch Trulli sieht diese Situation nicht als Status Quo für die gesamte Saison. "Mit den Ressourcen, die wir haben, können wir während der Saison Gas geben und das Auto verbessern. Dann haben wir eine Chance, zu den Teams vorne aufzuschließen. Ich denke, das Team hat unsere Situation verstanden und wir sind nahe dran, den dritten Platz in der Konstrukteurs-WM zu schaffen, wenn wir einen guten Job machen. Wir brauchen nur einen zusätzlichen Schub bei der Autoentwicklung", meinte Trulli. An der Motivation scheint es dabei nicht zu scheitern, denn die will er im ganzen Team spüren, nachdem ein viel besseres Auto gebaut wurde als im Vorjahr.

Als Team-Leader wollte sich Trulli aber nicht sehen, auch wenn er schon einige Zeit länger bei Toyota ist als Timo Glock. "Nicht wirklich. Im Moment hört mir das Team vielleicht genauer zu, weil ich derjenige mit mehr Erfahrung in der Mannschaft bin, aber Timo hat von Anfang an den richtigen Input geliefert und sein Feedback war sehr gut. Außerdem war er sofort bei der Pace", erzählte der Italiener. Deswegen betonte er auch, dass es nie eine Nummer eins oder Nummer zwei gegeben habe, sondern es angenehm sei, in einem Team zu sein, in dem die Fahrer das gleiche Gefühl haben. "Frischluft hilft dem Team - und ich denke, danach hat die Mannschaft gesucht."

Auch Trulli scheint die Glocksche Brise gut getan zu haben und er konnte bestätigen, dass er mit seinem Teamkollegen sehr gut auskommt. "Er ist zuallererst ein sehr netter Typ. Und es ist gut, mit ihm zu arbeiten, denn er ist sehr offen und wir reden miteinander über das Auto, wenn er ein Problem hat. Er kommt einfach zu mir, nicht nur weil ich erfahrener bin, sondern auch weil ich das Team und damit das Auto besser kenne. Ich bin offen ihm gegenüber, weil er eine nette Person ist - und er ist sehr schnell. Er muss nur ein wenig über die Formel 1 lernen, was nicht so einfach gehen wird", sagte Trulli.