Noch bevor die Formel 1-Boliden ihr erstes Rennwochenende mit der neuen Einheitselektronik unter die Räder genommen haben, deutet sich bereits das Ende der Standard-ECU an. Der Unheilsbringer hört auf den Namen KERS und soll ab dem nächsten Jahr Energierückgewinnung möglich machen. BMW Motorsportdirektor Mario Theissen geht davon aus, dass KERS mittelfristig das Ende der SECU erzwingen wird.

"Wenn man ein komplexes Antriebssystem hat - mit Motor, Getriebe, einem Hybridsystem, das wiederum aus Komponenten wie dem Motorgenerator, der Speichereinheit und der Leistungselektronik besteht -, kann man das Potenzial nur umsetzen, wenn man dazu eine maßgeschneiderte Steuerelektronik hat", deutet Theissen das schon jetzt das Ende der SECU an. "Deswegen erwarte ich, dass wir in absehbarer Zeit wieder zu einer maßgeschneiderten Elektronik zurückkehren werden, denn wenn es der Anspruch der FIA ist, das KERS-Potenzial voll auszunutzen, geht es nicht anders."

Das Verbot der Traktionskontrolle ließe sich auch ohne Einheitskontrolle aufrechterhalten. "Die Experten der Teams haben schon vor der Einführung der SECU einen Weg aufgezeigt, von dem ich überzeugt bin, dass er funktioniert", sagt Theissen. Allerdings ist er sich nicht sicher, ob die FIA schon realisiert hat, dass dieser Schritt zurück zur individuellen Elektronik von Nöten sein wird. "Aber wenn sie es ernst meinen, wird kein Weg daran vorbeiführen."