Endlich geht es los mit der neuen Formel 1-Saison. Sebastian Vettel kommt gerne nach Australien. "Die Leute sind locker drauf, haben Spaß am Leben, es ist ein guter Ort, um alles anzuleiern." Bernie Ecclestone dürfte das etwas anders sehen. Und auch bei Vettel dreht sich dieser Tage nur wenig um Spaß. "Wir sind kein Spaßverein", widerspricht er der Ansicht, dass Toro Rosso ein sehr marketinggetriebenes Team sei. "Wir arbeiten alle hart, wollen etwas erreichen, wir fahren nicht nur im Kreis, um Sponsorenlogos herumzutragen."

Trotzdem macht ihm der Kreisverkehr Spaß, ganz besonders in seiner ersten vollen Saison. "Das ist schon noch etwas Neues, ich freue mich darauf", sagt er. "Die generellen Abläufe kenne ich aus dem letzten Jahr. Im Winter hatte ich nun auch Zeit, an meinen Schwächen zu arbeiten. Jetzt kann ich stärker in die neue Saison gehen." Vettel arbeitete vor allem an der Fitness, ist aber auch froh, dass er bei den Wintertests so oft zum Fahren kam. "Da kann man viel auch technisch noch etwas lernen, weil bei den Rennen geht alles Schlag auf Schlag."

Das Ziel für 2008 ist, besser zu sein als letzte Saison. "Wenn ich mit meiner Leistung nach Rennende zufrieden bin, hab ich alles getan, was in meiner Macht liegt", sagt er. "Natürlich möchte ich immer ein bisschen besser sein als alle anderen. Aber ob das jemand sieht oder nicht, liegt nicht in meiner Hand." Wie gut Toro Rosso mit dem alten Auto gegen die Neuwagen der Wettbewerber abschneiden kann, wird sich erst im Laufe des Rennwochenendes zeigen. "Unser Ziel ist es, uns immer zu verbessern. Wir sind ein junges Team im Aufschwung, wir wollen besser werden, aber es wäre falsch zu sagen, dass wir diesen oder jenen Platz erreichen müssen."

Die Herausforderung ist bei Toro Rosso aber genauso gegeben wie bei Ferrari und McLaren, die Vettel vorne sieht. "Es ist egal, ob man um den Titel kämpft, um Siege fährt oder um Top10-Platzierungen fightet, die Arbeit, die Herangehensweise und der Ehrgeiz sind gleich. Man muss das Beste aus der Schüssel herausholen. Egal ob die Farbe Rot, Grün, Silber, Blau oder Schwarz ist." Genau darauf freue er sich am meisten: auf die ganze Saison, jedes einzelne Rennen und zunächst natürlich Freitag um 10:00 Uhr.