Reifen

Ab dieser Saison gibt es mit Bridgestone nur noch einen Einheitsreifenhersteller in der Formel 1. Im letzten Jahr hätte theoretisch Michelin oder ein anderer Hersteller noch an den Start gehen dürfen. An einem GP-Wochenende erhält jeder Rennstall eine harte und eine weiche Mischung zur Auswahl, die jeweils weichere erhält eine weiße Rille, so dass man sie auf der Strecke von der anderen unterscheiden kann. In diesem Jahr werden auch die Regenreifen gekenntzeichnet: zur besseren Unterscheidung von Regen- und Extremregenreifen wird Bridgestone die extremen Regenreifen in dieser Saison mit einer weißen Linie kennzeichnen. Wie im letzten Jahr werden die Markierungen von den Bridgestone-Mitarbeitern direkt an der Rennstrecke angebracht. Das Sportliche Reglement sieht eine Maximalanzahl von 14 Sätzen Trockenreifen, fünf Sätzen "wet weather tyres" und vier Sätzen "extreme weather tyres" pro Fahrer vor.

Noch mehr weiße Rillen: auch für die Regenreifen., Foto: Sutton
Noch mehr weiße Rillen: auch für die Regenreifen., Foto: Sutton

In den ersten beiden Trainings am Freitag darf jeder Fahrer nur zwei Sätze pro Trockenreifenspezifikation und einen Satz pro Regenreifenspezifikation verwenden. Für das Freitagstraining erhält jedes Team acht Sätze Trockenreifen, vier von jeder Spezifikation, die vor dem 3. Training alle zurückgegeben werden müssen. Für den Rest des Wochenendes bekommt jeder Fahrer noch einmal fünf Reifensätze je Spezifikation, also insgesamt zehn. Davon muss ein Satz vor dem Beginn des Qualifyings zurückgegeben werden.

Bei den Regenreifen sieht es genauso aus. Am Freitag erhält jedes Team zwei Sätze beider Spezifikationen, die vor dem 3. Training zurückgegeben werden müssen - außer sie wurden nicht benutzt. Für den Rest des Wochenendes erhält jeder Fahrer vier weitere Sätze Regenreifen und drei Sätze Extremwetterreifen. Die unbenutzten Reifen vom Freitag können ein Teil davon sein. Im Qualifying ist die Reifenwahl freigestellt, im Rennen muss jeder Fahrer beide zur Verfügung stehenden Reifenmischungen einsetzen. Die einzige Ausnahme sind Regenrennen.

Motoren

Die Motorenentwicklung ist weiterhin eingefroren. Aufgrund der Einführung der Einheitselektronik dürfen die Hersteller jedoch bis zum zweiten Saisonlauf in Malaysia an der Airbox, den Ansaugtrompeten, der Einspritzung und den Pumpen arbeiten. Danach werden die Motoren bis Ende 2012 eingefroren. Dann soll eine neue Motorenformel kommen.

Die Motoren müssen weiter frieren., Foto: Toyota
Die Motoren müssen weiter frieren., Foto: Toyota

Die Triebwerke dürfen eine Drehzahl von 19.000 Umdrehungen pro Minute nicht überschreiten. Die Motoren müssen weiterhin zwei Rennwochenenden halten, allerdings zählen nur die Samstage und Sonntage zum offiziellen Rennwochenende. Der erste Motorwechsel pro Fahrer ist straffrei. Danach wird er für jeden Motorwechsel außerhalb des Rhythmus um 10 Startplätze nach hinten versetzt.

Elektronik & Getriebe

Wie bei den Motoren gilt auch für die Getriebe eine ähnliche Regelung: alle eingesetzten Getriebe müssen vier Rennwochenenden überstehen. Sollte ein Getriebe vorher gewechselt werden müssen, verliert der Fahrer 5 Startplätze. Nur einmal pro Wochenende darf die Übersetzung des Getriebes geändert werden.

Jedes Auto muss mit der Einheitselektronik aus dem Hause MES ausgestattet sein. Diese übernimmt sämtliche Funktionen für Motor und Kraftübertragung. Die Teams dürfen nur geringe Anpassungen vornehmen, gleichzeitig werden dadurch Starthilfe und Traktionskontrolle eliminiert. Auch die Motorbremse wurde damit außer Kraft gesetzt.

GP-Freitage & Tests

Die Freien Trainings am Freitag dauern 90 Minuten. Sie starten, bis auf wenige Ausnahmen, um 10:00 und 14:00 Uhr Ortszeit. Beide Sessions zählen nicht zum restlichen Rennwochenende, also dürfen die Fahrer frische Reifen (vier Satz pro Auto) und Motoren einsetzen. Jedes Team darf am Freitag zwei Autos benutzen und dabei neben den Grand-Prix-Piloten auch den nominierten dritten Fahrer zum Zuge kommen lassen. Die Fahrer müssen bis 16:00 Uhr am Vortag des Trainings nominiert werden.

Die Elektronik stammt ab sofort von MES., Foto: Sutton
Die Elektronik stammt ab sofort von MES., Foto: Sutton

Abseits der GP-Freitage gibt es eine Testbeschränkung auf 30.000 Testkilometer während des Jahres. Zu diesem Kontingent zählen auch Shakedowns und Straight-Line Aerodynamiktests. Nur Promotion-Events sind ausgenommen, wenn nachweislich nicht mit Reifen gefahren wird, die an einem Rennwochenende verwendet werden. Die Überwachung des Testlimits übernehmen die FIA und die Teams.

Während der Saison sind 8 Tests zu drei Tagen mit jeweils einem Auto pro Team angesetzt. Außerhalb der Saison darf mit zwei Autos getestet werden. Für angefangene Runden wird die komplette Kilometerzahl gewertet. Neben den Gruppentests dürfen die Teams wahlweise auch auf zwei vorher benannten Heimstrecken alleine testen. Zudem besteht Anrecht auf maximal zwölf so genannte Straightline-Tests sowie zwölf Shakedowns zu je maximal 50 Kilometern pro Team.

Safety Car

Bereits 2007 wurden die Regeln während einer Safety-Car-Phase überarbeitet. Sobald das Safety Car auf die Strecke fährt, wird die Boxengasse geschlossen. Wenn alle Autos hinter dem Safety-Car aufgeschlossen haben, wird sie wieder geöffnet. Sollte ein Fahrer, beispielsweise wegen Spritmangels, vorher an die Box gehen, muss er später eine 10 Sekunden Stop-and-Go-Strafe an der Box absitzen.

Überrundete, die hinter dem Safety-Car fahren, dürfen an diesem und den dahinter fahrenden Spitzenreitern vorbei und ans Ende des Feldes aufschließen. Auf diese Weise wird hinter dem Safety-Car die tatsächliche Rennreihenfolge hergestellt und den Überrundeten zwischen den Führenden und dem Safety-Car wird eine Runde geschenkt. Für Piloten, die bereits hinten im Feld sind und keine führenden Fahrzeuge vor sich haben, gilt diese Regelung nicht. Sie verbleiben in ihrer Position. Das Safety Car wird mindestens so lange im Einsatz sein, bis dieser Vorgang vollständig abgeschlossen ist. Sollte das Rennen wegen Regens hinter dem Safety Car gestartet werden müssen, sind die extremen Regenreifen für alle Autos vorgeschrieben. Der Mindestabstand wurde von fünf auf zehn Autolängen erhöht.

Das Aufbauen des T-Car können sich die Teams sparen., Foto: Sutton
Das Aufbauen des T-Car können sich die Teams sparen., Foto: Sutton

Sonstiges

Dem Benzin werden 5,75 Prozent Biomasse beigemischt, dadurch können mit der gleichen Benzinmenge weniger Kilometer zurückgelegt werden. Die Benzintemperatur darf weiterhin maximal zehn Grad unter der Außentemperatur liegen. Gemessen wird nun einheitlich von Meteo France eine Stunde vor dem Start, an einer genau definierten Stelle innerhalb des Tanks. Spätere Temperaturänderungen werden nicht berücksichtigt.

Im Zuge der Sicherheitsverbesserungen wurden die Cockpitseiten um fünf Zentimeter erhöht. Der seitliche Kopfschutz hat somit eine Fläche von 3.300cm²

Es ist kein zusammengebautes Ersatzauto mehr erlaubt. Sollte ein solches nötig sein, muss es aus den Ersatzteilen zusammengebaut werden.

Die Rennkommissare setzen sich aus zwei FIA-Nominierten und einem nationalen Vertreter zusammen. Ihnen zur Seite steht Martin Donnelly als nicht stimmberechtigter Aufpasser.