Meilensteine, so wird das Ende bestimmter Abschnitte bei der Entwicklung von Formel 1-Autos bezeichnet - aber auch in anderen Bereichen findet der Begriff Anwendung. Das Ende des Tests in Barcelona war so etwas Ähnliches wie ein Meilenstein. Immerhin bedeutete das das Ende der großen Wintertests und war damit auch der Abschluss der wichtigsten Saison-Vorbereitungen. Grund genug, um bei McLaren eine ausgedehnte Bilanz zu ziehen, die bei Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen durchwegs positiv ausfiel.

"Die Wintertests sind gut gelaufen. Wir hatten konstante Zuverlässigkeit und das Auto fühlt sich gut an. Wir hatten ein paar tolle Testtage, konnten leicht die gewünschten Kilometer zurücklegen und Vertrauen in das Auto gewinnen", resümierte etwa Hamilton auf der Website des Teams. In Barcelona arbeitete sich der Brite auch mit dem Renn-Team wieder ein, damit in Melbourne die Abläufe passen und die Boxenstopps ohne unnötigen Zeitverlust funktionieren. Arbeit ortete er trotz der vielen Verbesserungen aber trotzdem noch: "Ein Formel 1-Auto ist eine kontinuierliche Evolution und wenn man sich ansieht, wie weit wir gekommen sind, seit der MP4-23 im Januar erstmals auf die Strecke kam, dann ist das ermutigend. Die Arbeit hört für niemanden auf, nur weil die Tests vorbei sind."

Einige Dinge sind für Hamilton dennoch abgeschlossen. So hat er sich seiner Meinung nach wieder voll an das Fahren ohne Traktionskontrolle gewöhnt, was für ihn eigentlich nur ein Schritt zurück zu seinem alten Fahrstil war. "Ich bin viele Jahre ohne Traktionskontrolle gefahren, also war ich daran gewöhnt - es war nichts Neues", sagte er. Zu tun haben er und das Team dafür noch bei den Reifen, die man über die lange Distanz noch besser konservieren will. Und wie üblich in der Formel 1 wird auch noch an der Leistung der Aerodynamik gewerkt. Eines konnte Hamilton aber mit Sicherheit sagen: der MP4-23 ist besser als sein Vorgänger. "Er hat mehr Abtrieb, mehr Grip, mehr Kraft. Wir haben ein gutes Auto, aber immer noch Arbeit."

So ähnlich sah das auch Kovalainen, der vor allem bei sich selbst noch Potential ortete, was das Fahren ohne Traktionskontrolle betrifft. "Ich muss mich immer verbessern, aber ich denke, ich habe einen konstanten Level gefunden", meinte er. Mit den Tests war der Finne im Großen und Ganzen aber zufrieden, auch wenn er kein besonderes Highlight erlebt haben wollte. "Wir haben das Auto verbessert, ich habe mich verbessert und ich habe das Team besser kennen gelernt. Alles war einfach sehr positiv; es gab keine negativen Momente", merkte er an. Dass es ein paar Tage gab, die etwas schwerer waren, verneinte er aber nicht - ihm war es nur wichtig, dass immer Fortschritte erreicht wurden.

In Barcelona hatte er vor allem daran gewerkt, diese Fortschritte im Bereich der Aerodynamik zu erreichen. "Wir haben auch den Motor verbessert, nicht so sehr in punkto Kraft, da das erledigt ist, aber bei der Fahrbarkeit und der Kontrolle des Autos. Mechanisch haben wir das Auto auch verbessert und es kommen ständig neue Teile", erzählte Kovalainen. Und eben an sich selbst werkt der Finne unablässig. Er studiert die Daten seiner Ausfahrten und erhält auch von den Ingenieuren Ratschläge, was noch verbessert werden kann. Da dabei alles gut zu laufen scheint, konnte er auch ein positives Fazit ziehen: "Insgesamt ein sehr guter Winter und wir haben die Pace für ein starkes Jahr."