Giancarlo Fisichella liebt die Formel 1, aber er liebt es gar nicht, immer Letzter zu sein. Mit seinem Wechsel vom ehemaligen Weltmeisterteam Renault zum Hinterbänklerteam Force India scheint er diesbezüglich eine schwierige Zeit vor sich zu haben. Doch Fisichella denkt langfristig, an die großen Ziele des ersten indischen F1-Teams und seines Besitzers Vijay Mallya.

"Wir wollen immer größer werden", sagt Fisichella. "Vijay will so schnell wie möglich aufs Podium, vielleicht schon 2010 beim ersten Indien GP." Ob das zu schaffen ist, weiß Fisichella nicht. "Aber mit Vijay kam neuer Schwung ins Team. Man kann den Unterschied spüren, auf der Strecke beim Rundenzeitenvergleich und bei der Atmosphäre im Team, die viel besser ist."

Noch sind Podestplätze oder gar Siege aber weit weg. "Ob die Vorhersagen auch eintreffen, weiß man nie", betont Fisichellas Landsmann Tonio Liuzzi. "Toyota sagt das seit fünf Jahren. Aber es geht eben nicht nur ums Geld, auch darum, wie man es einsetzt. Wir sind sehr motiviert, wissen, was zu tun ist, Mallya steckt viel Energie hinein und gibt 100%. Hoffentlich wird das Podium 2010 so Realität."

Kurzfristig peilen die Force India-Italiener andere Regionen an. "Das Ziel ist es, in die Top15 zu kommen und bei einigen Rennen Punkte zu holen", sagt Fisichella. Er sieht das Team näher an der Konkurrenz dran als im letzten Jahr. "Honda ist nicht weit weg", glaubt Fisichella. "Zu Saisonbeginn sollten wir sehr nah dran sein." Liuzzi hofft hingegen, dass sein Team zur Saisonmitte regelmäßig ins Q2 vorstoßen wird. "Viel hängt von Ross [Brawn] bei Honda ab, aber auch von Super Aguri." Denn noch steht nicht fest, ob Super Aguri am Start sein wird. Und wenn ja, kennt Liuzzi die Situation ohne Tests Rennen zu fahren aus dem letzten Jahr bei Toro Rosso. "Ohne Tests muss man härter kämpfen."