Am Dienstag nahm die Formel 1 in Barcelona wieder ihre Testfahrten auf, doch das Wetter spielte dabei nicht so richtig mit. Denn der Himmel ließ es regnen - einmal mehr, einmal weniger, zwischendurch auch gar nicht. An vernünftige Zeiten war jedenfalls nicht zu denken, dafür konnten die Teams ihre Regen-Setups ein wenig verfeinern, was bei dem einen oder anderen Rennen in diesem Jahr durchaus ein Vorteil sein könnte. Schnellster bei der Fahrerei auf Wasser war Nico Rosberg, der seinen Williams auf einer späten, schnellen Runde in 1:30.675 um den Kurs brachte und damit rund neun Sekunden langsamer war als Sebastian Vettel bei seiner Bestzeit zu Beginn des Monats.

Bei Williams wurde geraucht, Foto: Sutton
Bei Williams wurde geraucht, Foto: Sutton

Es war eben regnerisch und Williams schien die Belohnung dafür zu bekommen, mit der fünften Zwischenlackierung in diesem Winter zumindest ein wenig Abwechslung ins Grau in Grau zu bringen. Diesmal zeigte der Williams Botschaften aller bisherigen Weltmeister des Teams. So hinterließ Alan Jones ein "I was first", da er als erster einen WM-Titel für Williams geholt hatte. Nigel Mansells Botschaft lautet "Fabulous 28 wins, Red Five" und Keke Rosberg richtete "Thanks....for 4 great years" aus. Auch Alain Prost, Damon Hill und Jacques Villeneuve bedankten sich nachträglich noch einmal mit Grußworten. Um das ganze etwas abzurunden, wurden alle Fahrer, die bislang bei Williams unterwegs waren, oben auf dem Monocoque verewigt.

Da die Geste bei den Testgöttern anscheinend Anklang fand, durfte Kazuki Nakajima den Testtag mit rund 1,7 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen als Zweiter beenden. Als Bonus gab es außerdem noch einen problemfreien Tag. Das konnten Nelson Piquet Jr. und David Coulthard nicht von sich behaupten. Piquet drehte sich mit seinem Renault zwei Mal, Coulthard blieb einmal stehen und verunfallte zu Mittag zwischen Kurve sieben und acht. Zur Strafe reihten sich die beiden letztendlich auf den Positionen fünf und sieben - von sieben - ein. Piquet schaffte es über den Tag gar nur acht Runden zurückzulegen. "Das Wetter war das Hauptproblem heute und schränkte das ein, was wir bei unserem Programm machen konnten", sagte er.

Jarno Trulli hatte auch einen neuen Heckflügel im Einsatz, Foto: Sutton
Jarno Trulli hatte auch einen neuen Heckflügel im Einsatz, Foto: Sutton

Aber auch sein Teamkollege Fernando Alonso war nicht viel herumgekommen. Der Spanier stellte aufgrund des Wetters nach 16 Runden und ein paar System-Checks seine Arbeit ein, beendete den Tag hinter Mark Webber aber immerhin als Vierter. "Es war heute kalt und nass und deswegen machte es keinen Sinn, weiterzufahren. Es war eine Möglichkeit, das Auto im Nassen zu testen, aber es war so rutschig, dass wir nicht viele Runden gefahren sind", meinte Alonso. Blieb noch Jarno Trulli, der für Toyota im Einsatz war und einen neuen Heckflügel ausführte. Damit schaffte er immerhin 57 Runden . In der Zeitenliste reihte er sich auf Rang sechs ein - aber an einem Regentag, der noch dazu bei Testfahrten stattfindet, muss das nicht viel bedeuten. So war Kamui Kobayashi nur eine Runde unterwegs und wartete dann darauf, dass es trocken wurde - da musste er lange warten.

"Das war ein kurzer Arbeitstag für mich", meinte Kobayashi danach dann auch. Trulli hatte schon etwas mehr zu berichten, auch wenn die Bedingungen für die geplanten Tests an den neuen Teilen des Aerodynamik-Pakets nicht ideal waren. "Wir haben gute Fortschritte gemacht und nützliche Daten eingeholt, es ist aber noch zu früh, um Schlüsse zu ziehen. Die Strecke hat sich den ganzen Tag verändert, es war also schwer, Vergleiche zu ziehen", erklärte der Italiener. Chefingenieur Dieter Gass war aufgrund der Wetter-Situation einigermaßen frustriert, da viel Anstrengungen unternommen wurden, damit für diesen Test die neuen Teile bereit sind. Aufgrund der bereits zurückgelegten Testkilometer wollte man deswegen das Test-Konto ein wenig schonen. "Wir hätten heute trotzdem gerne mehr Runden gefahren, aber es gab nicht genügend Reifen", meinte er und blickte besorgt auf den Wetterbericht für Mittwoch.