Wo kommen die Reifen her?
Die Frage nach dem Huhn und dem Ei lässt sich bei Rennreifen einfach beantworten: Alle F1-Teams setzen Reifen der japanischen Firma Bridgestone ein, die ab der Saison 2008 offizieller Einheitsreifenlieferant der Formel 1 ist. Die Reifen werden normalerweise direkt aus Tokio zu den Einsatzorten geflogen. Bei den europäischen Rennen machen die Reifentransporte einen Zwischenstopp in London, von wo sie entweder per Flugzeug oder Lkw an die Rennstrecken transportiert werden. Die europäische Zentrale von Bridgestone Motorsport sitzt im britischen Langley.

Reifen: Wie viele, wie groß, wie schwer?
Rund 2.200 Reifen schickt Bridgestone durchschnittlich zu jedem der Formel 1-Rennen. Darin enthalten sind zwei unterschiedliche Trockenreifenmischungen und zwei verschiedene Regenreifentypen. Ein normaler Vorderreifen wiegt rund 9 kg, ein Hinterreifen 11 kg. Das ergibt bei 2.200 Reifen ein Gesamtgewicht von 22.000 kg.

Bridgestone schickt 2.200 Reifen zu jedem Rennen., Foto: Sutton
Bridgestone schickt 2.200 Reifen zu jedem Rennen., Foto: Sutton

Bei den Europarennen transportiert Bridgestone diese Fracht in 4 Trucks und 2 Service-Trailern, bei Überseerennen wird alles in 5 Container verpackt und von DHL sicher ans Ziel gebracht. Insgesamt werden rund 12 Tonnen Material zu den Überseerennen transportiert. Das Equipment umfasst Reifenmontiermaschinen, Füllstationen, Kompressoren, Lufttrockner und jede Menge Computerausrüstung. Nicht zu vergessen: all das wird von rund 60 Bridgestone-Mitarbeitern begleitet.

Was geschieht nach dem Rennen?
Die Nationalhymnen erklingen, der Champagner spritzt, die Weltpresse applaudiert. Abseits des Trubels auf dem Siegerpodium herrscht bei den Bridgestone-Mitarbeitern schon längst Hochbetrieb. Bereits am Vormittag des Renntages wird alles, was nicht mehr benötigt wird, abgebaut und eingepackt. Denn nach Rennende bricht eine Reifenflutwelle über sie herein. Im Rekordtempo demontieren sie die Pneus von den Felgen, packen die Reifenwerkstatt, die Hospitality und die Büros zusammen und beladen die Trucks. Noch spät am Abend, wenn das Fahrerlager schon längst wie ausgestorben wirkt, liegen im Reifenbereich noch Musik und Stimmen in der Luft. Oft werden die Werkzeugkisten und Maschinen erst kurz vor Mitternacht im abfahrbereiten Lkw verstaut.