Die rassistischen Ausbrüche einiger Fans in Barcelona haben auch von Mercedes eine Reaktion provoziert. Sportchef Norbert Haug kann nicht nachvollziehen, warum sich die angeblichen "Fans" zu ihren Äußerungen gegenüber Lewis Hamilton haben hinreißen lassen. "Lewis Hamilton hat Fernando Alonso nichts, aber auch gar nichts angetan. Das einzige, was er vielleicht gemacht hat, war, dass er Alonso auf der Rennstrecke fair herausgefordert und das eine oder andere Mal auch geschlagen hat", erklärte Haug gegenüber dem Sport Informations Dienst. Des Weiteren meinte er, dass all jene in der Formel 1 fehl am Platz seien, die mit Niederlagen nicht umgehen können.

Deswegen sah er auch Spanien gefordert, das Problem der rassistischen Ausbrüche so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen. "Ich hoffe, dass dies kein Thema mehr ist, wenn wir im April dort Rennen fahren", meinte Haug. Geht es nach Damon Hill, dann sollte gleich gar nicht mehr in Barcelona gefahren werden, sollte sich so etwas wiederholen. "Rassismus ist abstoßend", meinte der Weltmeister von 1996 gegenüber der Sun und betonte, dass ihn die Zwischenfälle in Barcelona regelrecht angeekelt hätten. "Die Leute werden sich im Sport auf eine Seite stellen und den einen oder anderen Fahrer nicht mögen. Das ist so schon in Ordnung. Aber wenn Leute so hässlich, aggressiv und abstoßend sind, dann ist es sehr falsch. Das muss aus der Formel 1 verbannt werden", sagte Hill.

Für ihn habe so ein Verhalten weder im Sport noch in der Gesellschaft einen Platz, fügte er noch an. Deswegen ist er auch der Meinung, dass die FIA darüber nachdenken sollte, Spanien das Rennen in Barcelona wegzunehmen, sollte es wieder zu solchen Vorfällen kommen. Denn für Hill ist gerade Hamilton ein Botschafter dafür, dass rassistische Vorurteile im Sport nichts verloren haben. "Lewis hat voriges Jahr die Grenzen wirklich zurückgedrängt, indem er der erste dunkelhäutige Fahrer der Formel 1 wurde. Er hat gezeigt, dass Vorurteile keinen Platz haben und war ein gutes Vorbild für den Sport."