Es wird Zeit für Honda. Seit Jahren kündigt das Team Siege und den WM-Titelgewinn an. Die letzte Saison war in dieser Hinsicht ein herber Rückschlag. "Sie war schwierig und enttäuschend für uns", betonte Yasuhiro Wada beim Team Launch in Brackley. "Fehler sind natürlich, wenn man sich hohe Ziele setzt, aber wir akzeptieren das nur einmal." Ab sofort müsse das Team solche groben Schnitzer wie am RA107 vermeiden.

Ross Brawn hat also alle Hände voll zu tun. Eine Deadline aus Japan gibt es jedoch nicht. "So lange es vernünftige Argumente gibt, werden sie die richtige Strategie unterstützen", sagte der neue Teamchef. Honda wolle keine kurzfristigen Notlösungen, sondern langfristige Fortschritte. "Sie wollen Schritt für Schritt Fortschritte in die richtige Richtung sehen."

Dennoch gestand CEO Nick Fry, dass die Unruhe im Honda-Management wächst. "Aber das ist bei uns nicht anders", verriet er. Man dürfe nicht den Fehler begehen und Honda sowie Honda Racing voneinander zu trennen. Honda sei kein Motorenlieferant, sondern Besitzer. "Wir sind alle gleich, es gibt keine Unterschiede." Die schwindende Geduld bei Honda sei demnach ein Spiegelbild der Gemütslage bei Honda Racing. Einen bestimmten Zeitraum, innerhalb dessen man Erfolge vorweisen müsse, gebe es nicht. "Soweit wir wissen, gehen sie davon aus, für immer dabei zu sein." Sollten die Erfolge weiterhin ausbleiben, mag das vielleicht für Honda in der F1 gelten, möglicherweise jedoch nicht für alle Mitarbeiter bei Honda Racing.