Einfach alles hinter sich lassen, die Vergangenheit vergessen und von vorne beginnen. So würde das Max Mosley in diesem Jahr gerne erleben. "Das ist das Ziel, alles hinter uns zu lassen", sagte der FIA-Präsident am Montag laut Autosport. Und es gibt ja so einiges zu vergessen. Spionageaffären, Einsprüche zum Saisonfinale und anderen kleinen Hickhack, wie jenen bei den Kundenautos beispielsweise. Vor allem die Sache mit der Spionage stand im Vordergrund, Mosley glaubt aber, dass die Formel 1 gestärkt aus der Sache hervorgehen wird. "Denn ich denke, es hat einen Willen unsererseits demonstriert, dass wir taten, was wir tun mussten, um sicherzustellen, dass es fair ist", betonte er.

Zudem gäbe es junge Fahrer wie Lewis Hamilton, deren Erfolg das Interesse an der Formel 1 wieder erneuert hätten, meinte er weiter. "Es gibt viele Leute, die Superstars wären, wenn Lewis nicht da wäre. Vettel zum Beispiel und ich denke Bourdais wird dieses Jahr einige Leute überraschen - außerdem Kubica, Rosberg und Sutil", sagte Mosley. Hamilton traute er sogar zu, die Rekorde von Michael Schumacher zu schlagen, sollte er so lange wie der Deutsche unterwegs sein. "Ron Dennis hat vor kurzem gesagt, wenn alles erledigt ist, dann wird es lange dauern, bevor jemand besser ist als die WM um einen Punkt zu verpassen, vier Rennen zu gewinnen und in den ersten neun Rennen auf dem Podium zu sein - in seiner ersten Saison", meinte der FIA-Präsident. Aufgrund der zuvor erwähnten anderen Talente wusste er aber auch, dass es nicht einfach wird.

Mosley selbst beschrieb die erste Spionageverhandlung im Juni 2007 als schwierigen Moment, da er dort als Ankläger auftreten musste, weil sonst niemand auf der anderen Seite stand. "Es ist sehr schwer, die Balance zwischen Aggressivität und übertriebener Aggressivität zu finden. Der einzige zufrieden stellende Moment war, als die internen E-Mails aufgetaucht sind - die haben gezeigt, dass wir von Beginn an richtig lagen. Ich bin froh, dass die FIA nicht mit dem Ei im Gesicht dastand, aber mir wäre es viel lieber gewesen, wenn die ganze Sache gar nicht passiert wäre", erklärte Mosley. Dass die ganze Angelegenheit im Endeffekt Hamilton den Titel gekostet hat, glaubte er nicht. So sei der Druck durch die Strafe nach seiner Meinung nicht gewachsen und es sei eben einfach Kimi Räikkönen an der Reihe gewesen und nicht Hamilton. "Ich denke, Lewis wird öfter an die Reihe kommen. Wenn nicht irgendwas schief läuft, wird Lewis einige Weltmeisterschaften gewinnen."