Auch der dritte Testtag in Valencia sah am Mittwoch einen anderen Fahrer und ein anderes Team an der Spitze. Heikki Kovalainen fuhr mit seinem McLaren die schnellste Zeit des Tages, und war dabei sechs Zehntel schneller als Felipe Massa im neuen F2008 und weitere zwei Zehntel vor Weltmeister Kimi Räikkönen. Die Top-4 rundete der zweite McLaren-Pilot Lewis Hamilton ab. Beide Silberpfeilpiloten konzentrierten sich auf Long Runs. Dahinter bestätigte Kazuki Nakajima die guten Ersteindrücke vom neuen FW30, die Nico Rosberg am Vortag hinterlassen hatte. Nakajima war ein Zehntel schneller als Fernando Alonso im neuen R28.

Alonso, Massa, Kovalainen. Drei Bestzeiten, drei Fahrer, drei Teams. "Aber wir spielen hier noch keine Psychospiele", betont Kovalainen. "Das kommt erst in Melbourne." Bis dahin gibt es noch einiges zu tun, einiges an Kohlen nachzulegen. "Ich lerne jeden Tag etwas dazu. Momentan fahren wir noch mit viel Benzin, aber ich bekomme langsam ein Gefühl für das Limit. Wir verbessern uns immer weiter."

Aber nicht überall lief es nach Plan. Felipe Massa wurde schon nach einer guten Stunde ein Temperaturproblem signalisiert, weshalb er seinen F2008 neben der Strecke abstellen musste. Auch Red Bull wurde mit dem neuen RB4 vom Defektteufel gepeinigt. Mark Webber konnte als Achtschnellster einen gewissen Aufwärtstrend zeigen, doch gleichzeitig verursachte er zwei rote Flaggen. Für den Australier war es die erste Ausfahrt mit seinem neuen Arbeitsgerät. "Ich bin zufrieden", sagte er. "Der Tag war ermutigend, bislang scheinen wir einen großen Fortschritt bei der Zuverlässigkeit und dem Speed gemacht zu haben."

Bei Honda schauten alle auf das Streckendebüt des RA108. In den Händen von Rubens Barrichello absolvierte der neue Wagen 31 Runden, konnte aber nicht auf Anhieb in die Phalanx der anderen 08er Wagen einbrechen. Bei diesen strauchelten BMW Sauber und Toyota weiter: Nick Heidfeld als Neunter und Timo Glock als Elfter.

Mit Adrian Sutil war noch ein weiterer Deutscher unterwegs. Er übernahm das Auto von Testfahrer Tonio Liuzzi und arbeitete am Setup sowie den Dämpfern. "Es war ein ziemlich guter Tag, wir haben fast 100 Runden abgespult", freute sich Sutil. "Die Balance ist okay und wird immer besser." Auch er selbst fühle sich viel wohler im Auto. "Auch ohne die Traktionskontrolle."