Es hätte alles so schön sein können - wenn der RB3 nicht so gebrechlich gewesen wäre. Schon bei den Wintertests kündigte sich an, dass der neue Newey-Bolide mit der Zuverlässigkeit zu kämpfen hatte. Diese Probleme zogen sich durch die gesamte Saison 2007. In Jerez stellte Red Bull nun den Nachfolger vor, den RB4. Er soll es besser machen als der RB3.

"Ich glaube nicht, dass die Zuverlässigkeitsprobleme daher rührten, dass wir mehr Performance gesucht haben", sagte Adrian Newey in Jerez. Stattdessen seien Design-, Herstellungs- und Anwendungsfehler dafür verantwortlich gewesen. Somit musste Newey beim neuen Boliden keine Kompromisse zugunsten der Zuverlässigkeit eingehen. "Es ging nur darum, zu verstehen, warum etwas kaputt ging."

Ein Grund für die vielen Defekte sei der Aufstieg aus dem hinteren Mittelfeld in die vorderen Regionen gewesen - ein Aufstieg, der sich vor allem in den letzten Saisonrennen zeigte. "Der RB3 war ein gänzlich anderes Auto." Auch das habe zu den Problemen beigetragen. "Er war komplizierter als sein Vorgänger und das verursachte einige Probleme, wir mussten lernen, wie man damit umgeht." Der RB4 ist eine Evolution des RB3. "Das Konzept und das Prinzip sind gleich." Das soll es dem Team einfacher machen, den Wagen zu verstehen und abzustimmen - und Probleme auszuschließen.

Technikchef Geoff Willis betonte jedoch, dass das Auto keinesfalls einfach sei. "Das Design ist sogar komplexer. Wir haben bessere Arbeit abgeliefert", sagte er. Das Team entwarf für das Auto sehr viel mehr Zeichnungen, da man für alle Probleme eine Lösung finden wollte. "Es ist eine Evolution, aber bei den Details haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht." Das muss der RB4 jetzt auf der Rennstrecke beweisen.