Als echter Racer der alten Garde kann Niki Lauda mit ängstlichen Äußerungen über die Abschaffung der Traktionskontrolle nicht viel anfangen. Der dreifache Weltmeister, in dessen Karriere eine Traktionskontrolle kein Thema war, nimmt kein Blatt vor den Mund. "Wenn sie Angst haben, müssen sie zurück in die Fahrschule", sagte Lauda gegenüber der Bild am Sonntag.

Der wohl heißeste Kandidat für einen Fahrschulplatz dürfte für Lauda in diesem Fall David Coulthard sein, der sich die meisten Sorgen macht, da er befürchtet das Regenrennen wie Fuji 2007 in der Zukunft sehr gefährlich werden könnten. "Manche Menschen sagen, dass wir heutzutage keine richtigen Männer mehr sind. Doch diese Menschen haben leicht reden, da sie nicht selbst im Cockpit sitzen", sagte Coulthard.

Als ältester aktiver Formel 1 Fahrer würde Coulthard trotzdem bei verschiedensten Bedingungen starten: "Aber wir würden alle ziemlich dumm aussehen, wenn man etwas abschaffen würde und wir die Erwartungen nicht erfüllen könnten", entgegnete er.

Der 36-jährige sah das als junger Wilder vor sieben Jahren noch ganz anders. Mit damals 29 Jahren sagte Coulthard gegenüber der BBC: "Ich bin ein Vollblut Rennfahrer. Ich will meine Gänge selbst wechseln und will nicht, dass mir Computer dabei helfen, Wheelspin zu vermeiden."

Zum aktuellen, reifen Coulthard hatte neben Niki Lauda auch Nick Heidfeld bei der BMW-Sauber Präsentation in der BMW Welt etwas zu sagen: "Man muss aufpassen, wie man das sieht. Ich nehme an, Coulthard hat dies als persönliche Meinung geäußert, da wir darüber noch nicht in den GPDA (Grand Prix Drivers Association) Sitzungen gesprochen haben", sagte Heidfeld. "Rennfahren ist sowieso gefährlich. Wenn man lieber sicher sein möchte, muss man außerhalb des Cockpits Platz nehmen."