Auch wenn der McLaren des Jahres 2007 zu den besten Autos des Feldes zählte, so war die Saison an sich nicht unbedingt eine, an die sich Ron Dennis gerne zurückerinnern wird. Deswegen war er bei der Präsentation des MP4-23 auch darum bemüht, zu betonen, dass er sich nicht mit der Vergangenheit befassen will. "Das ist ein Jahr, in dem wir nach vorne denken. Wir schauen nach vorne. Wir verschwenden keine Zeit mit der Vergangenheit", begann er seine Ausführungen, noch bevor das neue Auto enthüllt wurde.

Danach musste er sich trotzdem noch einigen Fragen zur Vergangenheit stellen, die er aber immer wieder auf die gleiche Art beantwortete. "Es bringt nichts, über die Vergangenheit nachzudenken. Ich denke nur über die Zukunft." Und in der soll es innerhalb von McLaren zunächst keine Änderungen geben, wie er feststellte. Die Frage nach Umstrukturierungen stand ja schon länger im Raum, aber Dennis will an der aktuellen Struktur festhalten.

Ihm war es aber ohnehin wichtiger, über das Auto und die bevorstehenden Herausforderungen zu sprechen. Was das Auto zu leisten im Stande ist, konnte er aber noch nicht sagen - nur, dass viel Arbeit hinein geflossen ist. "Es ist einfach, es anzusehen, wenn es dasteht. Es ist etwas Anderes, wenn es auf die Strecke geht", erklärte er. Bis zum ersten Grand Prix gäbe es noch viel Arbeit und dabei sei es wichtig, dass man auf Ingenieursebene alles richtig hinbekomme und die Systeme ordentlich laufen, meinte er weiter. "Es wird nicht viele Autos geben, die in den nächsten Tagen präsentiert werden und beim ersten Rennen dann noch so aussehen", meinte Dennis.

Die McLaren-Zukunft, Foto: Bumstead/Sutton
Die McLaren-Zukunft, Foto: Bumstead/Sutton

So werden die Front- und Heckflügel meist als letztes fertig gestellt und danach konstant weiterentwickelt. Aus dem Vorjahresauto habe man zwischen zehn und 15 Prozent mitgenommen, erklärte er noch. Mit dieser Mischung aus Bewährtem und Neuem soll dann das Ziel erreicht werden, das 2007 verfehlt wurde. Beide Titel sollen geholt werden und laut Dennis ist der Enthusiasmus im Team so groß, wie man sich das erwarten würde. Gespannt ist er schon auf die neue Herausforderung für die Fahrer, die ohne elektronische Fahrhilfen auskommen müssen. "Die Fahrer werden ein aktiver Teil des Ganzen. Das ist eine Herausforderung, die alle bewältigen müssen."

Den Vorwurf, dass McLaren einen Vorteil durch die von McLaren Electronic Systems entwickelte ECU habe, ließ er nicht gelten. Denn, wie er meinte, es habe in der Vergangenheit jedes Team mit einem bestimmten Elektronikausrüster gearbeitet. "Einer hätte immer eine enge Beziehung zu einem Ausrüster gehabt. Teil des Auswahlprozesses - an dem jeder teilgenommen hat - war, dass man Unabhängigkeit zeigte, mit den Regeln übereinstimmte und eine technische Spezifikation traf. Das wurde nicht von uns festgelegt", sagte Dennis. Gewusst hätten alle gleichzeitig von der neuen Regelung und seiner Meinung nach liegt es nun einfach daran, sich am schnellsten anzupassen.