Jean Todt ist "not amused" über die Tatsache, dass in der kommenden Saison ein SECU (Standard Eletronic Control Unit) von McLaren verwendet werden muss.

McLaren Electronic Systems wurde mit der undankbaren Aufgabe betraut, für alle Formel 1 Teams, die an der Saison 2008 teilnehmen, eine "Einheitliche elektronische Kontrolleinheit" zu produzieren. Nach Ansicht von Ferrari ist es ein großer Vorteil für McLaren, die Elektronik für das gesamte Starterfeld im eigenen Haus zu produzieren.

"Wir hätten es begrüsst, wenn eine andere Firma die ECUs produziert hätte, aber wir müssen akzeptieren, dass McLaren mit Microsoft das wirtschaftlichste Angebot gemacht hat", erklärte Todt gegenüber den Reportern.

"Natürlich ist das eine Situation, die wir ganz klar beobachten müssen", betont Todt die Fragwürdigkeit hinter der Sache. "Es ist für jeden offensichtlich, dass McLaren einen Vorteil dadurch erzielen kann. Vor allem am Anfang der Saison", erklärt der Franzose, der die Zügel des Rennteams an Stefano Domenicalli übergab.

Nach der Niederlage von McLaren im vergangenen Jahr, sowohl in der Konstrukteurswertung als auch in der Fahrerweltmeisterschaft, ist die Spannung zwischen den Teams aufgeheizt. McLaren wurden bekanntlich alle Punkte in der Teamwertung abgezogen, wohingegen Kimi Räikkönen beide McLaren Piloten auf der Rennstrecke geschlagen hatte. Bei der aktuellen Dichte der Konkurrenz in der Formel 1, wo ein Pilot mit einem Punkt Vorsprung Weltmeister wird, ist jedes noch so kleine Detail wichtig im Kampf um die WM Krone.

Ferrari ist momentan einen Tag vorraus. Räikkönen testete heute schon in Fiorano und konnte durch die relativ feuchte Piste bereits seinen Gasfuss für das fahren ohne Traktionskontrolle trainieren.