Der neue Ferrari ist frisch präsentiert und am Montag fuhr Kimi Räikkönen auch bereits die ersten Runden damit, da beginnt auch gleich der Kampf an der psychologischen Front. Luca Baldisserri kam nicht umhin, zu prophezeien, dass Lewis Hamilton ohne die elektronischen Fahrhilfen Probleme haben wird. Allerdings ist es noch gar nicht so lange her, dass Hamilton ohne solche Hilfen unterwegs war - in der GP2 musste er darauf verzichten. Baldisserri erwartet trotzdem Schwierigkeiten für Hamilton. "Ich denke, mit diesen neuen Regeln wird Lewis Hamilton eine schwere Zeit haben. Er wird sicher nicht so weiterfahren können, wie er das getan hat, auch wenn er in der GP2 ohne Traktionskontrolle gefahren ist und gewonnen hat. Er war auf anderen Reifen", sagte er der Gazzetta dello Sport.

Aber auch wenn er für einen der Hauptkonkurrenten Probleme erwartet, so hat Baldisserri einige Bedenken, was das neue Regelgerüst ohne Fahrhilfen betrifft. "Trotz der Sicherheitsprobleme, die beim Motormanagement mittlerweile ausgeräumt wurden, gibt es noch Zweifel an der Zuverlässigkeit. Man muss sich nur die Funktionalität des Lenkrades ansehen, um festzustellen, dass wir zehn Jahre nach hinten gegangen sind. Ich denke aber, es ist der richtige Weg, vor allem, wenn das Spektakel besser wird - und ich hoffe, das wird es", meinte er.

Besonders starke Änderungen erwartet sich Baldisserri in einigen Bereichen. So werden die Starts nach seiner Meinung nun wieder mehr in den Händen der Fahrer liegen. Waren es zuvor noch 80 Prozent Elektronik und 20 Prozent Können, die beim Start eine Rolle spielten, wird es in Zukunft andersherum sein, glaubt der Team Manager. Auch bei den Reifen wird einiges anders sein. "Die Reifen werden sich anders abnutzen und es wird schwer, sie zu managen. Wir werden also die Strategien überdenken müssen. Aber am wichtigsten, ohne die elektronischen Hilfen wird es schwerer sein, wieder die Kontrolle über das Auto zu gewinnen, wenn man einen Fehler gemacht hat", erklärte er. Kimi Räikkönen meinte am Sonntag dazu, dass es dadurch wieder mehr Überholmanöver geben könnte, was Baldisserris Spektakelhoffnungen zumindest theoretisch ein wenig Nahrung gibt.