Das neue Auto ist da, gefahren wird damit ab Montag und Kimi Räikkönen freut sich nicht nur auf die erste Ausfahrt, sondern auf die ganze Saison 2008. Denn seiner Meinung nach wird er dank der Abwesenheit der Traktionskontrolle mehr Spaß beim Fahren haben. "Ich denke, es wird leichter sein, Leute zu überholen, da sie mehr Fehler machen", sagte der Finne bei der Vorstellung des Autos. Ein Sicherheitsproblem durch das Wegfallen der elektronischen Fahrhilfen konnte er nicht erkennen. Denn seiner Meinung nach ist der Sport so oder so gefährlich. "Es ist egal, ob du die Traktionskontrolle hast oder nicht. Wenn du denkst, es ist zu gefährlich, dann solltest du vielleicht nicht im Sport dabei sein. Es ist sicher schwieriger - man muss öfter wach sein", sagte Räikkönen.

Ab Montag darf er dann zeigen, wie wach er ist. Über die Weihnachtsfeiertage dürfte er sich jedenfalls nicht zu sehr angestrengt haben. Große Geschenke wollte er anscheinend nicht und Weihnachten scheint nicht so seines zu sein. "Ich brauche nicht wirklich etwas. Ich freue mich, Weihnachten hinter mir zu haben. Es ist eigentlich langweilig", meinte er.

Aufregender soll das neue Jahr mit Ferrari werden und Vize-Präsident Piero Ferrari ist sich sicher, dass Räikkönen noch besser sein wird, nachdem er sich im Vorjahr mit dem Team angefreundet hat. "Er wird ein Auto haben, das seinem Fahrstil besser entspricht, denn ich denke, dass war voriges Jahr ein Problem: sein Stil passte nicht auf das Auto und umgekehrt", erklärte er der Gazzetta dello Sport. Neben dem besseren Zusammenspiel zwischen Auto und Räikkönen betonte aber auch Ferrari, dass die Zuverlässigkeit besser werden muss - wegen der Leistung des Autos machte er sich weniger Sorgen.

Ähnlich ging es auch Räikkönen, der aber trotzdem mit starker Konkurrenz auf dem Weg zur Titelverteidigung rechnet. "Wir müssen sehen, wie die Tests und ersten Grands Prix der Saison laufen. Die gefährlichsten Konkurrenten? McLaren wird sicher da sein. Und dann ist da BMW. Es wird ein hartes Jahr", meinte er, fügte aber gleich noch an, dass alles gut läuft und er das Team gerne hat. Deswegen erwartet er auch einen weniger holprigen Start wie 2007, als es nach dem Sieg in Melbourne etwas dauerte, bis er wieder in der Erfolgsspur war. "Ohne Zweifel wird es besser. Denn jetzt weiß ich, was das Team von mir will. Solange wir aber noch keine Rennen fahren, weiß man nicht, was passieren wird."

Felipe Massa ist in diesem Punkt ebenfalls noch unwissend, doch im Gegensatz zu seinem Teamkollegen ist für ihn die weniger gewordene Sicherheit aufgrund der neuen Regeln nicht besonders gut. Wie er erklärte, hätten sich einige Fahrer bereits an die FIA gewand, um Zusagen für die zukünftige Sicherheit zu bekommen. "Wir hatten einen E-Mail-Austausch, haben aber das Auto noch nicht getestet. Die GPDA hat sicher versucht, die Sicherheit zu erhöhen. Dies ist ein wichtiger Wechsel. Man wird einen feineren Fahrstil brauchen", sagte der Brasilianer. Seine Erwartungen für das neue Jahr waren aber erwartungsgemäß hoch und die Enthüllung des neuen Autos bezeichnete er als speziellen Moment. "Es ist, wie bei der Geburt eines Kindes zuzusehen. Jetzt müssen wir dieses Kind wachsen lassen und das so schnell wie möglich."

Mario Almondo hat mit der IT-Sicherheit viel Arbeit, Foto: Sutton
Mario Almondo hat mit der IT-Sicherheit viel Arbeit, Foto: Sutton

Damit es zu keinen Wachstumsstörungen kommt, wurde bei der Präsentation des Autos darauf geachtet, dass nicht zu viele Informationen die Pressekonferenz verlassen. Fotografen waren ausgeschlossen und die Details über das Auto waren recht spärlich. Damit keine Informationen von Mitarbeitern nach außen kommen, wurde auch bei der Technik einiges getan. "Die IT-Sicherheit wurde in der Firma in den vergangenen Jahren stark erhöht. Jeder, der Ferrari besucht, muss eine Vertraulichkeitserklärung unterschreiben. Wir arbeiten hart an diesem Aspekt, da einige Mitarbeiter einen recht oberflächlichen Zugang dazu haben. Das ist ein nie endender Job", sagte Operations Director Mario Almondo.