Das neue F1-Jahr steht vor der Tür und damit ist es Zeit für Prognosen, Vor-Analysen und frühe Fahrerbewertungen. Obwohl er gerade im Urlaub weilt, fand Niki Lauda bei der Eröffnung eines nach ihm benannten Towers in Dubai Zeit dafür und gab seine erste Einschätzung der Rookies im kommenden Jahr ab. Besonders gut schnitt dabei Nelson Piquet Jr. ab. "Derjenige, der am sichersten Leistung bringen wird, ist der kleine Piquet bei Renault", sagte der Österreicher. Piquet kenne das Team und die Strecken, erklärte er dazu noch.

Für die anderen Neu- oder Wiedereinsteiger war Laudas Prognose nicht ganz so positiv, was sich aber nicht unbedingt auf ihre fahrerischen Fähigkeiten bezog. "Glock wird bei Toyota mit einem schwierigen Auto zurecht kommen müssen", meinte er zu Timo Glocks Aussichten. Zu Sebastien Bourdais erklärte Lauda, dass er seine Leistungen und Titel in der Champ Car wieder vergessen müsse. "In der Formel 1 spielst du auf einem höheren Level", sagte er. Blieb noch Kazuki Nakajima, zu dem der dreifache Weltmeister Folgendes zu sagen hatte: "Nakajima hat bei seinem Debüt in Brasilian gezeigt, dass er schnell ist. Er gehört aber in kein Rennen, wenn er in der Box seine Mechaniker überfährt."

So viel zu Niki Laudas Meinung. Nelson Piquet Jr. bekam aber noch von anderer Seite bereits vor Jahreswechsel ein gutes Zeugnis ausgestellt. Adrian Campos, Teamchef in der GP2, war sich im spanischen Radio sicher, dass Piquet keine Probleme verursachen wird, wie es sie bei McLaren im abgelaufenen Jahr gab. "Es scheint, dass Piquet den Charakter und den Stolz seines Vaters geerbt hat. Er scheint aber auch die Bescheidenheit zu haben, zu wissen, wer sein neuer Teamkollege ist. Ich kann ihn keine Krise verursachen sehen, wie es Hamilton bei McLaren tat", sagte Campos der Radiostation Onda Cero.

Denn für ihn schien klar, dass es Lewis Hamilton war, der die Verschlechterung der Beziehungen im McLaren-Rennstall mit Fernando Alonso einläutete. Als Zeitpunkt ortete Campos das Rennen in Monaco, nach dem sich Hamilton beschwerte, dass Alonso bei der Strategie bevorzugt worden war. "Wenn du die Nummer zwei auf deinem Auto hast, dann musst du auch wissen, warum. Er hat eine Krise ausgelöst, die Ron Dennis nicht handhaben konnte. Bei Flavio [Briatore] würde so etwas nicht passieren", betonte Campos.