Die Organisatoren des Singapur Grand Prix haben den Zeitplan für das erste Nachtrennen in der Formel 1 herausgegeben. Demnach soll der Grand Prix am 28. September um 20:00 Uhr Ortszeit beginnen. Während der Plan also steht, wird in dem Stadtstaat weiter eifrig daran gearbeitet, die Beleuchtung für das Rennen richtig hinzubekommen. Verantwortlich dafür zeichnet die italienische Firma Valerio Maioli. "Die ganze Strecke, inklusive der Auslaufzonen, muss konstant beleuchtet sein. Die Auslaufzonen werden aber nicht so hell sein wie der Rest der Strecke, damit die Fahrer nicht verwirrt werden", hieß es in einem Statement des Unternehmens.

Hier wird ab nächster Saison Gas gegeben., Foto: SingaporeGP
Hier wird ab nächster Saison Gas gegeben., Foto: SingaporeGP

Zudem müssen die Lichtstrahlen konstant beobachtet werden, damit die Fahrer nicht geblendet werden, wenn sie sich drehen und dadurch in die falsche Richtung blicken. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Fernsehkameras, die auch nicht geblendet werden sollen. "Die Lichtmasten werden nur auf einer Seite der Strecke stehen, auf der gleichen wie die Kameras, damit es nicht blendet, wenn das Rennen übertragen wird", wurde erklärt. Der Schatten der Formel 1-Autos ist dafür weniger problematisch, da sie recht niedrig sind und deswegen nur einen geringen Schattenwurf haben. "Deswegen ist es nicht notwendig, Lichter auf beiden Seiten der Strecke zu haben." Insgesamt werden 3.180.000 Watt auf die Strecke niederscheinen.

Damit die 22 Piloten, 80.000 Zuschauer und Millionen TV-Zuseher nicht plötzlich im Dunkeln tappen, sorgen 12 Generatoren für genügend Strom. Sollte einer davon ausfallen, agieren die anderen automatisch als Back-Up. Aus Sicherheitsgründen werden jedem Generator Ingenieure zugeteilt, die ständig über die Funktionstüchtigkeit wachen.

In der Nacht über die 100 Jahre alte Brücke: Singapur hat viel zu bieten., Foto: Sutton
In der Nacht über die 100 Jahre alte Brücke: Singapur hat viel zu bieten., Foto: Sutton

Aber wie sieht die Strecke aus, die von so viel Power beleuchtet wird? Singapur springt auf den Trend zu Straßenkursen auf - aber zu schnellen Straßenkursen. Die Strecke ist 5,067 km lang (davon sind 1,2 km komplett neue Straßen), weist 14 Links- und 10 Rechtskurven auf und wird im ersten Nachtrennen der F1-Geschichte 61 Mal umrundet - so alles nach Plan läuft und keine Safety Car Phasen, Rennabbrüche oder sonstigen unerwarteten Ereignisse dazwischen kommen... Die langsamste Kurve wird mit 80-100 km/h durchfahren, an der schnellsten Stelle erreichen die F1-Boliden Geschwindigkeiten über 300 km/h. Das Monaco des Ostens will also schneller sein als das Vorbild - es wird der schnellste Straßenkurs der Formel 1-Welt, betonen die Veranstalter.

Gleich nach dem Beginn der Runde treffen die Fahrer auf eine der schnellsten Stellen des Kurses - den Raffles Boulevard, eine 45-Grad-Kurve, die im 7. Gang bei rund 300 km/h genommen wird. Nach einem Highspeed-Teil geht es auf die Anderson Bridge, eine fast 100 Jahre alte Gusseisenbrücke. Zurück geht es auf einem weiteren Highspeed-Abschnitt über die Esplanade Bridge. Im Gegensatz zu Monaco ist die Strecke viel breiter, so dass die engste Stelle 10 Meter breit ist - also genauso breit wie die breiteste Stelle im Fürstentum.