Fernando, Du bist zurück bei Renault - zufrieden?
Fernando Alonso: Ja, sehr sogar. Jeder weiß, was das für ein tolles Team ist und was sie erreicht haben. Wir haben zusammen zwei WM-Titel hintereinander gewonnen. Ich war Teil dieses Erfolgs. Es ist eines der besten Teams, das von wichtigen Firmen unterstützt wird. Ein Team, das weiß, wie man gewinnt.

Du musstest lange warten. Wie hast Du die letzten Wochen verbracht?
Fernando Alonso: Ehrlich gesagt, war ich die ersten drei November-Wochen in einem dringend benötigten Urlaub, dabei habe ich mich ganz von der Formel 1 abgekanzelt. Die Entscheidung brauchte dann nicht länger als eine Woche.

Warum hast Du Dich für Renault entschieden? Wie viele andere Optionen gab es?
Fernando Alonso: Optionen... Ehrlich gesagt, es war nicht einfach. Ich bin einer von 22 priviligierten Fahrern, die in jedem Jahr in der Formel 1 fahren dürfen und ich bin einer der wenigen davon, die ein großartiges Team verlassen und in ein anderes großartiges Team wechseln können. Viele andere bekommen nie so eine Chance. Die Entscheidung war nicht einfach. Ich möchte allen anderen Teams für ihr Interesse an mir danken. Ich habe Renault gewählt, weil ich ihre Entschlossenheit und ihre Erfolge kenne.

Hast Du die ganze Medienaufmerksamkeit mitbekommen?
Fernando Alonso: Nicht wirklich, weil ich wie gesagt drei Wochen im Urlaub war, aber sobald wir unsere Optionen ansehen, bemerkten wir, dass alle Zeitungen und fast jede Webseite meldeten, dass wir bereits mit allen Teams in Kontakt waren. Sie sprachen über Einjahresverträge oder Dreijahresverträge, meldeten sogar, dass ich Fabriken besucht hätte, andere meinten, ich würde ein Jahr Pause einlegen. Da habe ich gemerkt, was los war und es hat Spaß gemacht, jeden Morgen die Zeitungen zu lesen.

Alonso ist zurück bei seinem Weltmeisterteam., Foto: Sutton
Alonso ist zurück bei seinem Weltmeisterteam., Foto: Sutton

Ist es nicht normal, dass die Leute wissen wollen, wo Du fährst?
Fernando Alonso: Es ware niemals so weit gekommen, dass ich kein Cockpit bekommen hätte. Klar, ich konnte nicht zwischen grauen und schwarzen Hosen wählen. Wir sprechen über eine sehr wichtige Entscheidung und da ich erst im Januar oder Februar ins Auto zurück konnte, gab es keinen Grund zur Eile. Ich verstehe, dass die Leute so interessiert waren. Die Fans haben mich immer unterstützt. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie viele Leute dieses Jahr für mich da waren und wie es mich berührt hat. Vielleicht habe ich nie mitbekommen, was ihnen wirklich gesagt wurde, weil es eine Art Wettkampf zwischen den Zeitungen gab, aber es wurde zu viel erfunden.

Wie würdest Du Deine Saison bei McLaren benoten?
Fernando Alonso: Es ist nicht einfach, eine Saison mit einer Note zusammenzufassen. 2007 war ein sehr gutes Jahr für mich - egal was die Leute denken. Man vergisst gerne, dass ich 20 Runden vor Rennende in Brasilien noch Titelchancen hatte. Dann hat Kimi Massa überholt und mit seinem Sieg den Titel geholt. Wenn man das bedenkt, dann muss ich zufrieden sein. Zu Saisonbeginn habe ich meine Unterschrift dafür gegeben, um den Titel zu kämpfen.

Was passiert nächste Saison?
Fernando Alonso: Diese gute Frage stellen wir uns alle und niemand kann sie beantworten. Teams wie Ferrari gehören immer zu den Favoriten. Die Teams, die Probleme hatten, sich an die Bridgestone-Reifen anzupassen, werden hoffentlich auch wieder an der Spitze sein. Vielleicht kann Renault wieder ein Teil der Top-Teams werden. Das ist die Herausforderung: schon im Januar oder Februar zurück an die Spitze zu gelangen und dann in der Saison näher ans Podium zu kommen. Sie haben ein Jahr lang genug gelitten.

Wirst Du wieder um den Titel kämpfen?
Fernando Alonso: Warten wir es ab... Wir sollten nicht voreilig sein. Zunächst müssen wir den R28 im Januar auf die Strecke schicken und dann daran arbeiten, mit dem bestmöglichen Auto zum ersten Rennen zu reisen. Im letzten Winter hatte ich die gleiche Aufgabe vor mir und das stimmt mich zuversichtlich. Danach benötige ich eine perfekte Saison und muss hoffen, dass die anderen nicht zu schnell sind.