Mit dem Urteil des Weltmotorsportrates verknüpft sich gleichzeitig die Hoffnung, dass auch das Fahrerkarussell nach einer langen Saison endlich zum Stehen kommt. Nachdem klar ist, dass Renault in der Spionageaffäre 2.0 mit einem blauen Auge davon kommt, haben sich die Chancen auf eine schnelle Einigung mit Fernando Alonso erhöht. Die spanische Zeitung AS berichtet gar, dass die Bestätigung eines Deals des Ex-Weltmeisters mit Renault unmittelbar bevorsteht.

Demnach soll spätestens am Montag verkündet werden, dass der Spanier einen Zweijahresvertrag bei den Franzosen unterschreibt, mit der Option, die Equipe bei mangelndem Erfolg schon nach einem Jahr wieder zu verlassen. So bestünde für Alonso weiterhin die Opion 2009 zu Ferrari zu wechseln. Um das zu verhindern wollte sich Renault-Chef Carlos Ghosn ursprünglich nur auf einen Dreijahresvertrag einlassen. Alonso wollte sich hingegen nur für ein Jahr binden.

Alonsos Verdienst soll angeblich bei über 20 Millionen Euro jährlich liegen. So sei der Deal laut AS nur durch die Hilfe des mexikanischen Investors Carlos Slim zustande gekommen. Der Multimillionär habe seine Finanzspritze allerdings nur unter der Bedingung getätigt, dass Nelsinho Piquet neuer Teamkollege des Doppelweltmeisters wird. Heikki Kovalainen müsste sich nach nur einem Jahr ein neues Cockpit suchen.

Sorgen, dass er nach einer starken Rookie-Saison 2008 auf der Straße stehen könnte, hat Kovalainen dennoch nicht, wie er gegenüber Autosport betonte. "Ich habe eine weitere sehr konkurrenzfähige Option", sagte der Finne. Damit kann eigentlich nur McLaren gemeint sein, die Alonsos Platz immer noch nicht besetzt haben. Für einen Wechsel von Kovalainen zu McLaren spricht, dass Martin Whitmarsh andeutete, dass man erst über den zweiten Fahrer entscheiden wolle, sobald klar ist, wo Alonso fährt. "Wir werden sehen, welches Bild sich dann ergibt", sagte Whitmarsh ebenfalls zu Autosport.

Allerdings pries er auch die Vorzüge einer internen Lösung - also der Beförderung von einem der Testfahrer, Pedro de la Rosa oder Gary Paffett, zum Stampiloten. "Es gibt nicht viele Fahrer, die sagen können, dass sie besser sind als diese beiden und es ist uns bewusst, dass es uns Stabilität bringt, wenn wir Fahrer einsetzen, die schon zum Team gehören", sagte er.