Es war kühl und auch ein bisschen nass, als Mario Theissen am Samstagnachmittag zu Beginn der Medienveranstaltung bei der BMW Motorsport Party in München die Katze aus dem Sack ließ: Javier Villa und Marko Asmer dürfen in dieser Woche für das BMW Sauber Team in Jerez testen. Asmer war schon seit einigen Wochen im Gespräch für die Rolle des dritten Mannes, der Test für den jungen Spanier Villa kam hingegen aus heiterem Himmel - und rief einige Fragezeichen auf den Gesichtern der anwesenden Journalisten hervor. Javier Villa? Wie kam man denn ausgerechnet auf ihn?

motorsport-magazin.com fragte bei Theissen nach: "Wir wollten ihn einmal ausprobieren, sehen was er kann und ob er schon soweit ist", verriet er uns. "Vielleicht ist es für ihn noch ein Jahr zu früh für die Formel 1. Wir werden es sehen." Der 20-jährige GP2-Pilot schwebt natürlich auf Wolke Weiß-Blau. "Ich bin sehr glücklich", sagte Villa der As. "Es ist mein F1-Debüt und das mit BMW - das bedeutet mir sehr viel."

Ähnliche Worte fand auch der Este Marko Asmer, der in dieser Saison den britischen F3-Titel erringen konnte. "Es ist ein Privileg für ein Top-Team testen zu dürfen", sagte er Autosport. "Jerez ist eine neue Strecke für mich, aber ich habe gehört, dass sie sehr viel Spaß machen soll. Ich kann es kaum noch erwarten."

Villa geht seinen ersten halben Testtag gelassen an. "Ich weiß, dass ich keinen neuen Rundenrekord fahren werde, aber ich bin ein Profi und möchte mich mit den anderen Fahrern messen, mein Bestes geben und einen guten Eindruck hinterlassen." Sollte ihm das gelingen, könnte er den freien Posten als Testfahrer erhalten. "Das wäre toll", sagt Villa. "Ich werde bei diesem Test dafür kämpfen." Eine Entscheidung muss in Jerez aber noch nicht fallen. "Es muss nach Jerez nicht zwingend eine Entscheidung für einen der beiden als dritter Fahrer fallen", sagte uns Theissen. Noch ist die Tür also auch für andere Fahrer offen.